Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

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Frage: Wichtige Frage

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Hallo Dr. Bluni, ich habe ja schonmal gepostet und mich beschäftigen immer noch so einige Fragen. Also seit 1 1/2 Jahren habe ich einen Pap 3D. Zusätzlich habe ich einen HPV Test bekommen. Ergebniss High Risk 31. Nun habe ich im Dezember eine Biopsie bekommen wo man im moment keine veränderten Zellen feststellen konnte. Der Doc meinte zu mir das man auch in einigen Jahren durch die HPV Infektion eventuell Krebs bekommen könnte und dieser auch von Innen nach Außen wuchern kann. Kann es sein das man nun durch die Biopsie nichts gesehen hat aber trotzdem etwas existiert? Sollte nicht eine Konisation bei mir gemacht werden? Da Krebs bei mir in der Familie schon so häufig war, habe ich dementsprechend Angst. Außerdem wie sollte eine weitere Therapie ablaufen oder muss ich mich nun mit der Diagnose Pap 3D für die nächsten Jahre zufrieden stellen? Vielen Dank


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1.bei einem PAP IIID mit Verdacht auf eine mittlere (mäßige) Zellveränderung (Dysplasie) sollte die Kontrolle per Kolposkop und zytologisschen Abstrichen in Abständen von 3-6 Monaten, ggf. ergänzt durch eine Biopsie durchgeführt werden. Sofern der Befund mehr als ein Jahr so bleibt, sollte eine Sanierung (sprich Gewebeentnahme - in welcher Form auch immer) vorgenommen werden, unabhängig von einem HPV-Nachweis (Nachweis von Humanen Papilloma-Viren). Dieses entspricht den Empfehlungen des Berufsverbandes der Frauenärzte und der Arbeitsgemeinschaft Zervixpathologie und Kolposkopie. 2. Bei HPV (Human Papilloma Virus) handelt es sich um eine Gruppe von über 100 miteinander verwandter Virustypen. Einige von ihnen können Warzen im Genitalbereich hervorrufen können, während andere HPV-Stämme Warzen an Händen und Füssen hervorrufen. Im Genitalbereich werden die sichtbaren Warzen Kondylome genannt. Sie treten nicht bei jedem HPV-Infizierten auf; viele Menschen wissen nicht einmal, dass sie Kondylome haben. Infektionen mit HPV sind häufig: Etwa 80% aller Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens. Die Übertragung erfolgt auf sexuellem Wege. Bei 80-90% aller Infektionen kommt es im Laufe von Wochen oder Monaten zu spontaner Rückbildung. Bestimmte HPV-Typen können krebsauslösend sein und spielen bei der Entstehung des Gebärmutterhalskrebses und seiner Vorstufen eine Rolle. Diese so genannten. Hochrisikotypen („high-risk-HPV“) finden sich zu jedem Zeitpunkt bei etwa 10% der weiblichen Bevölkerung im geschlechtsreifen Alter. Die überwiegende Zahl dieser Infektionen heilt spontan und dauerhaft ab. Die Infektion selbst ist noch nicht behandelbar. Nur bei wenigen Infektionen mit Hochrisikotypen des HPV kommt es zur Ausbildung der Krebsvorstufen. Die Entwicklung eines Gebärmutterhalskrebses aus den Vorstufen dauert aber mindestens 7-10 Jahre und die Vorstufen lassen sich mit einer Serie von Abstrichen über mehrere Jahre zu 95% erfassen. Frauen, bei denen eine HPV-Infektion nachgewiesen wurde, haben verständlicherweise Angst, dass die Infektion Krebs verursachen könnte. Deshalb ist es hier immer anzuraten, wie oben beschrieben, über die Bedeutung der Infektion, der großen Wahrscheinlichkeit der spontanen Rückbildung und die individuelle Risikoeinschätzung zu sprechen. 3. ich empfehle Ihnen bei weiteren Auffälligkeiten, sich an eine Dysplasiesprechstunde - z.B. in einer Uniklinik - zu wenden, wo man sehr gründlich und genau nachsehen und Ihnen eine sinnvolle Maßnahme empfehlen kann. VB


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