Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, ich habe vor 10 Wochen meinen Sohn bei 39+1 nach Einleitung geboren. Schon ab der 20 SSW war eine Wachstumsretardierung aufgefallen und die Schwangerschaft wurde engmaschig kontrolliert.Dopplerwerte waren unauffällig und niemand konnte mir sagen warum er so klein und zierlich ist. Bei 38+5 wurde dann keine Gewichtszunahme mehr festgestellt (Schätzgewicht 2400 gr) und mir wurde zur Einleitung geraten. Geboren wurde er dann mit 48cm und 2165 gr. Plazenta war unauffällig, allerdings war die Nabelschnur laut Hebamme doppelt so lang wie "normal". Könnte es daran gelegen haben? Gibt es bei einer erneuten Schwangerschaft irgendwas spezielles zu beachten? Bzw. wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass sich dies nochmal wiederholt? Besten Dank für Ihre Antwort
Hallo, Ursache einer solchen Wachstumsminderung oder eines Stillstandes ist oft eine Plazentainsuffizienz: Plazentainsuffizienz bedeutet, dass der Mutterkuchen so verändert ist, dass er nicht mehr in der Lage ist, das Baby ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Dieser Zustand kann sich langsam verschlechtern (chronische Plazentainsuffizienz, z.B. durch verminderte Durchblutung, Strukturveränderungen oder Verstopfung von Blutgefäßen) oder plötzlich auftreten (akute Plazentalösung, z.B. bei vorzeitiger Ablösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand). Gehäuft finden wir diese bei Mehrlingsschwangerschaften, „Gestose“ oder Diabetes der Mutter; untergewichtigen, schlecht ernährten oder rauchenden Müttern; vorausgegangenen Fruchtbarkeitsstörungen; fieberhaften Infektionen; Blutungen oder Frühgeburtsneigungen während der Schwangerschaft; sowie bei Übertragung des Kindes. Ein zahlenmäßiges Risiko können wir nicht benennen, was die Wiederholungswahrscheinlichkeit angeht, aber in jedem Fall sind rechtzeitige Doppler-Kontrollen durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Klinik sinnvoll und wenn sich Hinweise auf eine Plazentainsuffizienz ergeben, wird das Kontrollintervall entsprechend eng gesteckt werden müssen. VB