Frühlingskind05
Hallo Herr Dr. Bluni, Ich habe einige diffuse Beschwerden, welche mich im Alltag schwer einschränken. Aktuell bin ich in der 22+4 SSW. Einiges ist bestimmt normal in der Schwangerschaft, einiges kommt mir auch einfach spanisch vor Zur Vorgeschichte, meine Frauenärztin untersucht das ganze nicht wirklich, da sie denkt, dass ich einfach entweder nur psychisch überlastet bin oder das keine gynäkologischen Beschwerden wären. 1. Schwankschwindel/Schummrigkeit 2. starke Erschöpfung bis hin zu Schwächeanfällen bei wenig bis normaler Belastung, Müdigkeit 3. Kurzatmigkeit bzw. das Gefühl nicht genug Sauerstoff einzuatmen 4. Herz schlägt schneller, gerät ab und zu aus dem Takt, Herzklopfen 5. starke Nervösität und Unruhe, Depression, Schlafstörungen 6. Magen-Darm-Probleme, Probleme beim Wasserlassen 7. wiederkehrende viel zu viele Schwangerschaftswehen trotz vermehrtem Liegen und körperlicher Schonung, Entlastung im Haushalt und Beschäftigungsverbot, hochdosiert Magnesium und Progesteroneinnahme (bis jetzt nicht im CTG darstellbar und GMH unauffällig), Unterleibsziehen/stechen (8. plötzliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten) 9. allgemein starkes Krankheitsgefühl 10. öfters Missempfindungen und Nervenschmerzen in Armen und Beine Alles tritt mehrmals am Tag und in der Woche auf und hält mehr oder weniger stark an. Es gibt Tagesphasen zwischendrin, in denen ich mich dann besser fühle und dann ist es so schlimm, dass es mir nur hilft mich hinzulegen. Würde ich das nicht machen habe ich das Gefühl jeden Moment umzukippen. Die Medikamente die ich zur Zeit Einnehme sind: 2 Weichkapseln Utrogest abends oral (hatte schon 2 Schmierblutungen und eine richtige Blutung mit Flüssigkeitsabgang sowie GMH-Verkürzung) 16. SSW, danach nichts mehr dergleichen gehabt, muss mich aber schonen 125 L-thyroxin wegen einem Hashimoto 450-600 mg Magnesium (3x-4x je 150 mg) Cefurax 500 seit 3 Tagen wegen einem Harnwegsinfekt Die ersten 16 Wochen hatte ich noch Sertralin 25 gehabt wegen einer schon länger bestehenden Depression, dieses wurde dann abgesetzt, da das Baby erstmal oberste Priorität hat. Klar zur Zeit bin ich sehr ängstlich, neige zu Panikattacken und gedrückter Stimmung, da die Schwangerschaft so kompliziert ist. Bin von dem Vorfall schon auch sowas wie traumatisiert. Aber die Symptome können doch nicht alle psychisch bedingt sein?!? Haben Sie irgendwelche Ratschläge, was ich jetzt tun sollte oder eine Vermutung, was das sein könnte? Also mir ist klar, dass keine Krankheit für alles verantwortlich sein kann. Aber vielleicht gibt es ja für ein paar dieser Symptome eine plausible Erklärung. Vielen Dank schonmal für Ihre Antwort. LG Frühlingskind05
liebes Frühlingskind, prinzipiell ist es in jedem Fall möglich, dass diese Symptome in der Gesamtheit gerade in der Schwangerschaft auftreten. Bevor wir bei einer psychisch vorbelasteten Patienten diese als psychosomatische Beschwerden klassifizieren, werden wir natürlich gegebenenfalls schauen, ob eine weitere Klärung notwendig ist. Dazu gehört die eigene Untersuchung u. bei fragl. vorz. Wehen auch die Mituntersuchung in einem Perinatalzentrum . Des Weiteren kann dazu die Untersuchung beim Allgemeinmediziner/Lungenfacharzt gehören, um entsprechende Beeinträchtigungen ausschließen zu können. Sofern sich insgesamt organisch nichts findet, dann ist es sehr gut möglich, dass diese Beschwerden psychosomatisch bedingt sind. Was die Frage der Einnahme des Gelbkörperhormons angeht, bin ich mir nicht sicher, ob es in der Form u. bei den Befunden überhaupt eine Indikation gibt, denn auch hier kann es entsprechenden Nebenwirkungen geben. Insofern suchen Sie zur weiteren Klärung doch bitte noch einmal das offene Gespräch mit der Frauenärztin und gegebenenfalls der Klinik und Hausarzt. Herzliche Grüße VB
Tatti87
Ich kann dir zwar nicht helfen, erkenne mich aber in vielem, was du schreibst wieder. Bin nun in der 14. SSW. Ich wünsche dir von ganzem Herzen gute Besserung!
Frühlingskind05
Vielen Dank für Ihre Antwort! Wegen dem Progesteron, ich hatte in der 7. Woche einen bräunlichen Ausfluss für 2 Tage, dann wieder einen in der 15. Woche mit Trichterbildung, wodurch ich im Krankenhaus bleiben musste und ab da bekam ich das Utrogest, Magnesium und Bettruhe. Auch prophylaktisch Tabletten zur Sanierung des Vaginalmillieus. Die Blutung hörte auf, GMH sah wieder gut aus und ich durfte 3 Tage später wieder nach Hause. Zuhause war ich nur einen Tag und in der Nacht hatte ich plötzlich eine frische Blutung (jedoch ohne Gewebeabgang) und es lief schwallartog Flüssigkeit den After herunter. Per Krankenwagen kam ich dann wieder ins Krankenhaus und im Ultraschall konnte man dann einen fast verstrichenen GMH erkennen, eine etwas tiefer liegende Plazenta und ein positiver Fruchtwassertest. Meinem Baby hatte das nichts ausgemacht, die Fruchtwassermenge war auch nicht auffällig. Im Labor und Abstrich konnte bei beiden Krankenhausufenthalten keine Infektion gefunden werden. Ich bekam wegen des Flüssigkeitsabgangs trotzdem vorsorglich eine Antibiose für 7 Tage. Bei den darauffolgenden Untersuchungen stabilisierte sich wieder alles und auch 2 Fruchtwassertests waren negativ. Das Kind wurde von einem Pränataldiagnostiker unter die Lupe genommen und es zeigten sich keine Auffälligkeiten. Der bräunliche Ausfluss hielt etwa 4-5 Tage noch an, aber es kam kein frisches Blut mehr. Ich konnte dann wieder heim und wurde öfters dann auch untersucht um den Verlauf festzuhalten, GMH war/ist wieder vollständig. Die Ärzte in der Klinik sagten mir, dass ich vermutlich von dem Utrogest profitiere und man dieses auch bis zur 34. Woche einnehmen darf. Ich hätte jetzt Angst es abzusetzen, da ich nicht weiß, ob es dann wieder zu Komplikationen kommen würde. Kann das Utrogest auf die Dauer denn dem Kind Schäden zufügen?? Welche Symptome würde denn ein Progesteronüberschuss machen? Nocheinmal wegen den Wehen, es ist so dass die Gebärmutter sich zusammenzieht und das etwas anhält und sich dann wieder lockert. An manchen Tagen bis zu 20 mal. Dann gibt es auch immer wieder Phasen wo sich die Gebärmutter einfach dauerhaft etwas hart anfühlt, dieses nehme ich dann als Druckgefühl, Fremdkörper wahr. Aber eigentlich alles nie mit starken Schmerzen verbunden. Manchmal zieht es dann etwas aber auch nicht stark. Wenn ich etwas länger aufbin bekommen ich ein Ziehen und Stechen oberhalb des Schambeins, so auf Blasenhöhe. Wenn ich mich dann hinlege wird es besser. Der harte Bauch wird nicht unbedingt besser wenn ich mich hinlege. Manchmal reizt die Seitlage das noch zusätzlich, genauso wie Verstopfung, volle Blase, psychischen Stress. Komischerweise sieht man nie etwas im CTG (habe schon 3 mal einen gemacht bekommen für 30 Minuten) und der GMH ist auch nicht verkürzt. Laut Arzt soll ich einfach langsam machen und Magnesium weiter einnehmen, aber 450 mg reichen mir da nicht mehr. Ich soll aber auch nicht über 600 mg gehen wegen der Gefahr von Durchfällen. Gestern zum Beispiel hatte ich wieder einen grundangespannten Bauch, nahm dann 300 mg aufeinmal und dann hörte es auf und kam nach 3 Stunden wieder zurück. Was würde ein Perinatalzentrum in meinem Fall machen? Und sollte ich nicht engmaschiger untersucht werden? Meine Ärztin letztens meinte sie würde und hätte dafür nie eine Indikation gesehen?!? LG Frühlingskind05