Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

War bei Gyn./Vertretung habe noch Fragen

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: War bei Gyn./Vertretung habe noch Fragen

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Hallo, ersteinmal vielen Dank für die Antwort. Ich war heute beim Arzt, leider ist meiner im Urlaub und die Vertretung, naja das ging alles so schnell. Urin Leukos ++ dazu hat er nix gesagt?! Ich solle viel trinken und das seien Wehen die ich hätte, ich solle viel liegen. Jetzt steht im Mutterpass Cervix 3,5 cm. Der Arzt war sehr gestresst und ich konnte auch nichts fragen , so schnell war er weg.Mit den Leukos ist das ok so?und Cervix? Entschuldigen Sie das ich schon wieder Frage aber das war echt ne Katastrophe heut morgen.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Kerstin, 1. im Falle einer Schwangerschaft ist die Leukozyturie (Nachweis von Leukozyten im Urin)nur bedingt als Entscheidungshilfe zu werten,da isolierte Leukozyturien in der Schwangerschaft zum Teil als normal bewertet werden (physiologi- sche Leukozyturie). Sicher wäre vor Ort zu klären, ob eine Harnwegsinfektion vorliegt. 2. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet. Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt. Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung. Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden. In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. VB


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