Mitglied inaktiv
Guten Tag Herr Dr. Bluni, ich hoffe sie können mir weiter helfen. Bei mir (28 Jahre) wurde am 26.05. eine Ausschabung in der 9 SSW durchgeführt. Die Fehlgeburt wurde durch eine Vorsorgeuntersuchung festgestellt. Ich hatte weder Schmerzen noch Blutungen. Es war meine erste Schwangerschaft. Am Tag der AS lag mein HCG Wert bei 46000. Die Histologie ergab eine Partielle Blasenmole. Genau 6 Wochen später am 07.07. liegt der Wert bei 3,1. Meine FA meinte, es müsste jetzt nicht weiter kontrolliert werden, da der Wert stetig gesunken ist. Sind sie auch der Meinung? Ich habe leider viele andere Meinungen in Foren gelesen und mache mich jetzt etwas verrückt. Darf ich jetzt auch wieder schwanger werden? Oder muss man doch noch den HCG Wert verfolgen? Meine FA meinte einer erneuten SS würde nichts im Wege stehen, aber ich fühle mich nicht gut betreut, leider ist sie die einzige FA bei uns im Dorf und ein Wechsel wäre sehr aufwendig. Daher hoffe ich sie können mir weiter helfen. Viele Grüße Paula
Liebe Paula, die Ausprägung der Mole kann immer sehr unterschiedlich sein. Die Wiederholungswahrscheinlichkeit liegt etwa bei etwa 1:80 in einer folgenden Schwangerschaft. Wichtig im Zusammenhang mit einer Blasenmole ist die Nachsorge nach Beendigung der Schwangerschaft: •Wöchentliche Kontrollen des Schwangerschaftshormons HCG (ca. 3 bis längstens acht Wochen nach kompletter Entfernung sollten die hCG-Werte negativ sein), monatliche Kontrollen für ein halbes Jahr, wenn wöchentliche Tests dreimal in Folge negativ waren •Beim Wiederanstieg der hCG-Werte besteht der Verdacht auf eine Revitalisierung der Blasenmole oder gar der Entartung. Dieses erfordert dann eine weiterführende Diagnostik bei Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt oder auch der Klinik •Zur Frage der Wartzeit nach einer Molenschwangerschaft gibt es eine Empfehlung des Royal College of Obstetricians and Gynaecologists (Großbritannien) aus dem Jahr 2010, die sich dafür ausspricht bei einer Molenschwangerschaft ohne anschließende Chemotherapie bis zum Ende der Kontrolluntersuchungen abzuwarten und nach erfolgter Chemotherapie in jedem Fall ein Jahr zu warten Zu dem von Ihnen genannten HCG-Wert wäre anzumerken, dass eigentlich ein Wert von weniger als 10 U/l als negativ gilt. Er muss also nicht komplett bei Null sein. VB Quellen http://www.rcog.org.uk/files/rcog-corp/GT38Management Gestational0210.pdf (Royal College of Obstetricians and Gynaecologists, THE MANAGEMENT OF GESTATIONAL TROPHOBLASTIC DISEASE, Stand: Februar 2010, letzter Abruf:5.5.2011) Powles T, Young A, Sammit A, Stebbing J, Short D, Bower M, et al. The significance of the time interval between antecedent pregnancy and diagnosis of high risk gestational trophoblastic tumours. Br J Cancer 2006;95:1145–7. Pisal N, Tidy J, Hancock B. Gestational trophoblastic disease: is intensive follow up essential in all women? BJOG 2004;111:1449–51. Sebire,N.J.; Fisher,R.A.; Foskett,M.; Rees,H.; Seckl,M.J.; Newlands E.S., Risk of recurrent hydatidiform mole and subsequent pregnancy outcome following complete or partial hydatidiform molar pregnancy, BJOG: Journal of Obstetrics & Gynaecology, Volume 110, Issue 1, pages 22–26, January 2003