Hallo DR. Bluni,
ich habe seit der 16. SSw immer mal wieder einen harten Bauch. Seit der 21. Woche recht regelmäßig, dh. jeden Tag ca. 10 Mal. Mein Gebärmutterhals/Muttermund wurde daher wöchentlich kontrolliert und war bisher immer stabil bei ca. 4,2cm. Die letzte Kontrolle war letzte Woche bei 24+0 und auch da war alles in Ordnung. Meine nächste Vorsorge hätte ich nun erst wieder nächsten Freitag, also in 10 Tagen, doch seit gestern Abend hat das Hartwerden meines Bauches zugenommen, statt ca. 10-12 Mal pro Tag komme ich nun auf 15-17 Mal, ich habe keine Schmerzen und fühle mich auch sonst nicht unwohl, nur der Bauch wird noch öfter hart als sonst. Magnesium und Toko-Öl nehme ich schon, auch arbeite ich seit 2 Wochen nicht mehr und schone mich.
Reicht der FA-Besuch in 10 Tagen oder soll ich lieber früher gehen? Ist das "gefährlich" wenn der Bauch nun noch etwas öfter hart wird?
liebe Grüße,
Mia
von
mia999
am 15.02.2011, 12:53
Antwort auf:
vorzeitige Wehen
Liebe Mia,
sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung.
Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt.
In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen.
Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.02.2011