Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Vorsorgeuntersuchung beim FA

Frage: Vorsorgeuntersuchung beim FA

Mitglied inaktiv

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Hallo, was gehört denn eigentlich standardmäßig zur VU in der Schwangerschaft beim FA? Bei mir ist das zu jeder VU anders und ich wurde z.B. auch erst einmal vaginal untersucht. Sollte ich meinen FA daraufhin ansprechen oder liegt das alles in seinem Ermessungsrahmen was er macht? Danke für die Antwort! LG Lilly


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Lilly, zunächst mal kann jeder Schwangere in den online abrufbaren Mutterschaftsrichtlinien nachlesen, was Gegenstand der Untersuchungen ist. Die Adresse ist http://www.medical-text.de/abrechnungebm/richtlinien/mutter/richmu01.htm Eine gynäkologische Untersuchung ist bei Beginn der SChwangerschaft mit einem Chlamydienabstrich vorgesehen. Gegebenenfalls kann der Frauenarzt oder Frauenärztin dann noch nach Bakterien & Pilzen schauen und den ph-Wert bestimmen. Auch sollte ein aktueller Krebsabstrich vorliegen. Ist der weitere Verlauf unauffällig und liegt kein Risiko vor (z.B. Zustand nach Frühgeburt oder sehr frühem Blasensprung)und es gibt keine vorzeitigen Wehen, sind weitere gynäkologische Tastuntersuchungen nicht vorgesehen, auch wenn dieses schon lange in Deutschland tägliche Praxis ist. Bezüglich all der im deutschen Mutterpaß aufgelisteten Untersuchungen gibt es mittlerweile auch in der Fachwelt eine Diskussion, inwiefern all diese dort aufgeführten Dinge inclusive der regelmäßgen vaginalen Tastuntersuchung bei jedem Besuch, selbst wenn die Frau beschwerdefrei ist, wirklich noch das bewirken, was damit beabsichtigt war,nämlich unter anderem die Rate an Frühgeburten zu reduzieren. Das Vorgehen, wie bei uns in Deutschland während der Schwangerschaft gibt es nämlich in vielen anderen technisch hoch entwickelten Ländern, wie auch den USA, die keine höheren Zahlen an Frühgeburten oder Müttersterblichkeit aufweisen, so nicht. HIer ist eher zu unterstellen, dass Frauenarzt oder Frauenärztin sich daran orientiert,dass er/sie eben bei unauffälligem Verlauf nicht jedes mal vaginal untersucht, was bei uns zwar vorgesehen ist, was aber sicher im Ermessen des Arztes liegt, hier auch mal drauf zu verzichten. Es gab zu dieser Problematik vor einiger Zeit einen schönen und sehr kritischen Artikel in der ELTERN, ob eben wirklich (auch wenn sicher nach den Vorgaben im Mutterpass so gewollt) bei unauffälligem Verlauf, unauffälligen Abstrichen, Beschwerdefreiheit und unaufälligem Sonographiebefund jedes mal ein vaginaler Tastbefund erhoben werden muss. Am besten mal offen über das Prozedere mit der Ärztin sprechen, um eventuelle Missverständnisse auszuräumen. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo Lilly, bei mir war es jedesmal gleich: Urin Eiweiß (Blut vom Finger) Blutdruck vaginale Untersuchung Liebe Grüße Anja


Mitglied inaktiv

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Nur mal als Vergleich, ich lebe in Grossbritannien und bin jetzt 33 SSW. Hatte während der ganzen SS keine enzige reguläre vaginale Untersuchung. Nur einmal als eine Blutung in der 8. ssw auftrat. Ansonsten verlässt man sich hier auf US, urin, blut und blutdruckuntersuchungen. Abstrich gibts hier auch nur alle 3 Jahre (!).


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