Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Trombosegefahr?

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Frage: Trombosegefahr?

Sweetharmonie

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Hallo Herr Bluni, ich bin einfach nur mega verunsichert. Vor vier Wochen war ich in der Gerinnungsambulanz in Mannheim. Einen Tag später bekam ich den Anruf das ich täglich einmal 40mg Clexane spritzen müsse. Diese Woche Montag war ich dann beim Frauenarzt dort bekam ich eine Kopie des Berichts in diesem steht das ich ein deutlich vermindertes Protein S habe sowie pathologischer APC-Resistenztest bei heterozygoter Faktor V-Leiden-Mutation. Ich habe ein deutlich erhöhtes Tromboserisiko und ein erhöhtes Aktivierungsparameter deshalb auch die Spritze jeden Tag. Es sei wohl vererbt aber bisher nirgends in der Familie bekannt. Seit 01.11. spritze ich nun. Seit gestern habe ich wieder Schmerzen an einer Stelle im Unterschenkel des linken Beines. Aber auch teilweise drum herum. Den Arzt der Gerinnungspraxis habe ich dreimal versucht zu erreichen. Jedoch werde ich immer wieder vertröstet... Ich hoffe sie können mir bei meinen Fragen weiter helfen: 1. sollte ich bei den geschilderten Schmerzen direkt ins Krankenhaus am Wochenende oder sollte ich das Wochenende abwarten? 2. Kann ich zur Unterstützung evtl Trombosestrümpfe anziehen? diese wurden bisher nicht verordnet aber ich habe noch welche von einer anderen OP zuhause... 3. Sollte man bei solchem Befund öfters Doppler Ultraschall machen? 4. Kann das Kind bei einer kommenden Thrombose oder bereits bestehenden gefährdet sein? 5. Kann ich trotz der Spritzen eine Trombose bekommen? 6. Was heißt dies für die Geburt? Ich habe seit der Diagnose Angst vor der Geburt... Kann es zu Komplikationen für das Kind oder mich kommen? 7. Können sie mir Tipps geben wie die Spritze nicht so schmerzhaft ist? Darf ich nach dem spritzen mit Eis kühlen? Leider habe ich viele Knoten und Krampfadern sodass es schwer ist am Bein eine richtige Stelle zu finden. Oft ist es schmerzhaft... 8. Kann ich aktiv etwas tun um das Problem zu verbessern? Ich wäre ihnen so dankbar wenn sie mir die Fragen beantworten könnten. Mit freundlichen Grüßen und ein schönes Wochenende!


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. ob dieses zeitnah indiziert ist, vermag ich aus der Ferne nicht zu sagen. Bitte wenden Sie sich dazu an einen Arzt in der Klinik 2. ja, die Kompressionsstrümpfe sind sicherlich eine gute Idee 3. die weiteren Fragen möchte ich gerne deine Antwort zusammenfassend: Bei einer derartigen Gerinnungsstörung wird es sicherlich sinnvoll sein, zischen zeitlich mindestens einer zwei Doppler Untersuchungen zur Versorgungslage durchzuführen. Dazu stimmen Sie das Vorgehen aber bitte mit der behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. Die genannte Maßnahme wird das Risiko einer Thrombose oder Embolie deutlich reduzieren, aber niemals komplett verhindern können. Unter den genannten Maßnahmen und engmaschige Kontrolle werden die erste Vorzeit bestimmt in der Lage sein frühzeitig Veränderungen zu erkennen und damit auch die Risiken zu reduzieren. Das gilt auch für den Zeitpunkt der Geburt. Am wenigsten schmerzhafte das sein, wenn Sie zum Spritzen das Bauchfettgewebe nutzen und hier nicht langsam sondern mit einem schnellen Stich einstechen. Liebe Grüße VB


alexrasselbande

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Ich hatte eine tiefe Beinvenen - Beckenvenenthrombose in der Schwangerschaft. 2x täglich 80 mg Clexane gespritzt. Ich habe immer die Oberschenkel genommen, da ich nicht in den Bauch spritzen wollte. Ein schneller Stich und man spürt fast nix. Ab und an tut es weh, dass lässt sich nicht vermeiden. Und ja, zieh Strümpfe an. Die sind nie verkehrt und Venenärzte würden am liebsten jeden Menschen damit rum laufen lassen :-) Für dein Kind besteht keine Gefahr. Ich habe unter Clexane ganz normal spontan entbunden. Dennoch wirst du auf PDA und Co verzichten müssen wegen der Einblutungsgefahr. Die Clexane muss mindestens 12 Std. vorher abgesetzt sein, was man bei einer Spontan Geburt ja nicht vorher weiß. Und falls du nur das Gefühl haben solltest eine Thrombose zu haben, dann ab ins Krankenhaus egal ob WE oder Nachts. Eine Thrombose ist wegen der Lungenembolie sehr gefährlich aber behandelbar. LG und alles Gute


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