Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Toxoplasmose

Frage: Toxoplasmose

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Guten Tag, Ich bin etwas verzweifelt ratlos bzw wirklich schon krank vor Angst! Ich bin heute in der 12 Woche + 2 Tage und bei mir wurde per Bluttest toxoplasmose positiv festgestellt ( da war ich ca. in der 10 Woche). Es ist so dass ich gleich an ein entsprechenendes Labor weitergeschickt wurde und ich da derzeit eine Behandlung Royamicin machen muss. Allerdings habe ich paar Fragen die mir kein Arzt anscheinend beantworten will: in ca. 14 Tagen muss ich nochmal zum Bluttest gehn um nochmals abzuklären ob es sich um eine alte oder eine neue Infektion handelt. ( Meine Testergebnisse: Avidity Test: 16% und Sabin Test 1:65536) So mir wurde folgendes erklärt welches aber bis zum heutigen Tag unsicher ist: Wieso ist sich das Labor unsicher bei diesen Werten ob es sich um eine neue oder alte Infektion handelt? --- Sollte ich eine frische Infektion haben wie stehen meine Chancen dass mein Kind gesund auf die Welt kommt? Ich habe schreckliche Angst vor einer Fruchtwasserpunktion und ich will nicht die weiteren 6 Monate zittern ob es gesund auf die Welt kommt oder nicht.. Ich kenne alle Behandlungsmethoden aber mir wird nie gesagt wie hoch die Prozentzahl ist dass mein Kind mit der Behandlung gesund geboren wird? Ich brauche eine ehrliche Expertenmeinung da meine Ärzte mir anscheinend nicht über den Ernstfall reden wollen. Danke


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1.wenn sich aus der Laboruntersuchung der Verdacht auf eine frische Infektion ergibt, sollte dieses von Frauenärztin/Frauenarzt zusammen mit dem Labor und ggf. einem Speziallaboratorium kurzfristig (!) abgeklärt werden. Dabei spielt die so genannte Avidität eine erhebliche Rolle. 2. Eine Interpretation etwaiger Laborwerte ist in diesem Zusammenhang nicht möglich. Das kann und sollte immer der betreuende Arzt zusammen mit dem zuständigen Labor, um Missverständnissen vorzubeugen. 3. bei frischer Toxoplasmoseinfektion hat sich in Deutschland eine 4wöchige Behandlungsdauer durchgesetzt. Möglich ist auch eine Therapie über die gesamte Schwangerschaft mit Wechsel zwischen jeweils 4wöchiger Therapiedauer und einem therapiefreien Intervall von 4 Wochen. Zur Behandlung der frischen Infektion mit Toxoplasmen in der Schwangerschaft wird bis zum Ende der 15. Schwangerschaftswoche von Seiten der Kommission des RKI (Robert Koch Institut) die Gabe von Spiramycin (täglich drei Einzelgaben empfohlen. Ab der 16. Schwangerschaftswoche wird dann unabhängig von einer zuvor durchgeführten Spiramycintherapie empfohlen, eine Kombinationstherapie mit Pyrimethamin und Sulfadiazin einzuleiten. Diese Behandlung sollte in Zyklen von vier Wochen Dauer mit behandlungsfreien Intervallen von vier Wochen durchgeführt werden. Die Kombinationstherapie hat eine Erfolgsrate von ca. 70 %, was heißt dass hiermit in sehr vielen Fällen etwaige Folgen für das Ungeborene vermieden werden können. Um eine Hemmung der Blutbildung und besonders eine Erniedrigung der Blutplättchen zu vermeiden, wird die zusätzliche Gabe von 10 bis 15 mg Folinsäure einmal wöchentlich empfohlen. Was die Kostenübernahme für die Folinsäure angeht, sollten Sie die Leistungsabteilung Ihrer Krankenkasse fragen und sich dieses ggf. schriftliche bestätigen lassen. Bei nachgewiesener Infektion wird dann auch eine Ultraschallfeindiagnostik in einem speziellen Zentrum empfohlen, um eine Schädigung des Kindes auszuschließen. Zudem kann nach der 20. Schwangerschaftswoche eine Fruchtwasseruntersuchung Aufschluss darüber geben, ob die Toxoplasmen das Kind überhaupt erreicht haben und das kindliche Immunsystem darauf reagieren musste. Das für Sie sinnvollste Vorgehen besprechen Sie am besten mit den Spezialisten vor Ort. VB


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