Mitglied inaktiv
hallo herr dr. bluni, ich denke derzeit ueber eine 2te schwangerschaft nach, die ich eigentlich aufgrund traumatischer erlebnisse bei der ersten mit einem (geplanten) KS abschliessen wollte. wie hoch ist das risiko eine thrombose nach einem KS zu bekommen? (oder IN der SS) ich bin etwas verunsichert, da mein bruder (48) heute eine thrombose bekommen hat (nach muskelfaserriss in der wade vor 1,5 wochen). man sagt ja immer, dass man ein erhoehtes risiko hat, wenn jemand in der familie sowas hatte?! man hatte mich damals als ich die pille verschrieben bekam mal gefragt, zu dem zeitpunkt hatten das aber nur 2 schwestern meiner mutter. da sagte mir der FA, dass das nicht relevant wäre zur risikoabschätzung. nur verwandte ersten grades. nun hatte aber mein bruder sowas...wieviel gefährdeter bin ich nun ihrer meinung nach? danke und gruss valerie
Hallo, 1. das Thromboserisiko bei Kaiserschnitt ist in etwa 3-5 x höher als bei normaler Geburt. 2. Nach aktuellen epidemiologischen Erhebungen zur Inzidenz einer tiefen venösen Thrombose können folgende Zahlen benannt werden: Risiko 1-2 : 10.000 für Frauen im Reproduktionsalter Risiko 3-4 : 10.000 für Frauen unter Pilleneinnahme Risiko 5 : 10.000 Schwangerschaft 20 : 10.000: im Wochenbett Im Vergleich mit nichtschwangeren Frauen besteht eine Steigerung um den Faktor 5, das heißt eine Thromboseinzidenz von 1:1000 – 2000 Schwangerschaften. Dabei ist eine deutliche Bevorzugung des dritten Trimesters und der postpartalen Phase (Wochenbett) zu verzeichnen 3. sofern bei der Frau eine bekannte Gerinnungsstörung vorliegt, ist dieses Risiko noch deutlich höher. 4. wenn bei einem Verwandten 1.Grades aus unerklärlichen Gründen eine Thrombose eingetreten ist, kann es sinnvoll sein, ihn und die Geschwister auf eine angeborene Gerinnungsstörung zu untersuchen. VB