Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Thrombophilietest, nun alles i.O?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Thrombophilietest, nun alles i.O?

schmidiesboy

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Guten Abend! Ich habe mal eine Frage und zwar was würden Sie davon halten: Es wurde bei mir nach der Ss ein Thrombophilietest durchgeführt wegen einer Ss Vergiftung! Ich habe eine Kopie bei meinem FA abgeholt, ich las darin das etwas bei MTHFR heterozygote Faktor V Mutation sei, ein etwas erhöhtes Risiko, ich las weiter: Von Alkohol und Nikotin sei dann abzuraten das das Risiko steigen würde! Aber bei der allgemeinen Zusammenfassung steht nun: Kein Risiko, alle Werte soweit i.O! Was kann das dann heißen? Das es vlt. was zu deuten gäbe , es aber keine Auswikungen hätte, solange ich nicht Rauche und keinen Alkohol trinke?? Ich meine, es ist ja mein erstes Kind, möchte aber noch eins. Rauchen tu ich nicht, muss ich nun ganz auf Alkohol verzichten? Wir befinden uns ja im Moment nicht in der Übungsphase, 2. Kind ist nicht in Aussicht, noch nicht!! Was meinen Sie??


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. wenn Sie unten meine Ausführungen zu der Frage "Nach HELLP wieder schwanger werden" lesen, werden Sie darin auch die Antwort auf Ihre Frage finden. 2. selbst, wenn es kein HELLP-Syndrom war, wird diese Empfehlung zur Blutverdünnung auch für Frauen nach schwerer Präeklampsie ausgesprochen. Ob das bei Ihnen so war, kann Ihnen am besten die Klinik oder Ihre Frauenärztin/Frauenarzt sagen. 3. dieses bezieht sich auf die Situation, falls Sie nach einer Wartezeit von zumindest 18 Monaten vielleicht noch einmal schwanger werden möchten. 4. wenn es eine heterozygote Mutation ist, dann kommt es im Alltag ohne Schwangerschaft nur zu einer geringen Risikoerhöhung für eine Thromboembolie. Dieses wird aber z.B. durch Rauchen erhöht. 5. in gewissen Risikosituationen außerhalb der Schwangerschaft (langes Liegen bei Krankheit, Langstreckenflug, große Operationen) kann es bei einer solchen Gerinnungsstörung sinnvoll sein, ebenfalls das Blut mit einem Heparin zu verdünnen. Darüber hinaus kann das Risiko durch die Einnahme von östrogenhaltigen Verhütungsmitteln erhöht werden. Insofern empfehle ich Ihnen, dass Sie sich mit dem Bericht über Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt an eine Gerinnungsambulanz wenden, um dort das für Sie beste Vorgehen abzustimmen. Dass der Verzicht auf Alkohol außerhalb der Schwangerschaft dann zu einer Vorsichtsmaßnahme gehören würde, ist mir nicht bekannt. VB


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