Melli130
Hallo Dr. Bluni, ich bin jetzt in 34+4 und habe heute von meiner FÄ erfahren, dass mein Vaginalabstrich Streptokokkenbefall aufgezeigt hat. Nun möchte meine FÄ, dass ich ein Breitbandantibiotikum nehme (Antibiogramm wird erstellt und das AB ggf gewechselt). Allerdings kenne ich es von Freundinnen her, dass erst unter der Geburt Antibiotikum gegeben wird. Jetzt bin ich verunsichert, ob die vorherige AB-Gabe wirklich sinnvoll ist. Ausserdem würde ich gerne wissen, ob ich trotzdem unter der Geburt nochmal AB bekommen werde. Vielen Dank :-) Melli
Liebe Melli, 1. hier haben Sie völlig Recht 2. In einer Leitlinie der Fachgesellschaften (AWMF-Leitlinie Nr. 024/020 „Prophylaxe der Neugeborensepsis - frühe Form - durch Streptokokken der Gruppe B“, Stand 7-2008 ) Internetadresse: http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/024-020.htm (letzter Abruf: 16.11.2010) wird für alle schwangeren Frauen 4-5 Wochen vor dem Geburtstermin zur rechtzeitigen Erkennung dieser Keime ein Abstrich von Vagina und Darmausgang empfohlen. 3. Sofern diese Keime nachgewiesen werden, wird nach Leitlinien eine antibiotische Behandlung erst unter der Geburt empfohlen, um das Risiko beim Neugeborenen zu reduzieren. Anders bei Kindern, die vor der abgeschlossenen 37.SSW geboren werden. In dem Fall sollte auch dann eine antibiotische Therapie erfolgen, wenn das Ergebnis des Abstriches noch nicht vorliegt. Bei einer geplanten Kaiserschnittentbindung kann hingegen auf die Antibiotikagabe verzichtet werden, wenn diese Bakterien nachgewiesen wurden. VB
Melli130
Danke für Ihre rasche Antwort. Ich frage mich gerade, aus welchen Gründen meine Frauenärztin mit trotzdem Antibiotikum verabreichen möchte. Gibt es überhaupt Gründe dafür oder sollte ich die AB-Gabe ablehnen? Wenn die Geburt sehr schnell von statten gehen sollte, wie wird das dann mit der AB-Gabe gehandhabt? Angenommen, habe das AB gerade bekommen und schon eine Stunde später ist unser Baby geboren. So schnell kann das AB doch gar nicht wirken, oder?
Hallo Melli, 1. am besten stimmen Sie sich dazu mit Ihrer Frauenärztin noch einmal ab und fragen nach dem Grund für die Abweichung von den offiziellen Empfehlungen 2. erfahrungsgemäß ist dieses meist nicht der Fall und insofern ist es müßig, darüber zu spekulieren. VB