Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Stammzellenvorsorge

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Frage: Stammzellenvorsorge

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Hallo, hab mal eine Frage bezüglich Stammzellenvorsorge. Wird das oft gemacht und für welche Krankheiten etc. können diese Stammzellen evtl. verwendet werden? Bei uns in Österreich ist das ganze ja recht teuer - für 5 Jahre kostet die Lagerung lt. meinen Informationen 1.480,00 EUR. Trotzdem möchte ich natürlich meinem Baby eine evtl. Chance auf Heilung bei z.B. Leukämie nicht verwehren. Bin da etwas in einer Zwickmühle. Freue mich über versch. Meinungen zu dem Thema, DANKE Martina


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Martina, wir finden in den Fachjournalen über die Verwendung von Stammzellen zwar immer wieder Berichte, aber bis heute gibt es von offizieller Seite (von Ausnahmen mal abgesehen) keine Empfehlung, dieses zu tun. Dieses aus folgenden Gründen: 1.zur Zeit gibt es keine Anwendungsmöglichkeiten für diese Nabelschnurzellen (sehr seltene Ausnahmen mal aussen vor) 2.für die Zukunft ist noch völlig unklar, ob sich dieser Zustand verändert und inwieweit man Stammzellen dazu bewegen kann , sich in Zellpopulationen zu entwickeln, die man braucht (z.B. bei Parkinson oder andere Erkrankungen) 3.im Hinblick auf die Leukämie des Kindesalters - woran hier erst mal sehr vielen Eltern denken, wenn sie diese "Vorsorge für ihr Kind" in Erwägung ziehen, erscheint es nicht ratsam, eigene Blutzellen zu verwenden, da man hier mit Fremdspenderzellen bessere Ergebnisse erzielt. Es ist sicher zu überlegen, dass man vor der Entscheidung – nicht zuletzt wegen der Kosten – dieses eingehend kritisch prüft und sich vorher an kompetenter und unabhängiger (nicht Interessen gebundener) Stelle informiert. Wenn man ca 100 ml Blut aus der Nabelschnur gewinnt, dann bleiben so ca 5 ml übrig, die fetale Zellen enthalten, die in Zukunft Kindern mit schweren Erkrakungen im Blutsystem, wie z.B. Leukämie das Leben retten soll. Das Nabelschnurblut enthält zweieinhalb mal so viele Stammzellen wie eine vergleichbare Menge Knochenmarkflüssigkeit. Meines Wissens, wird dieses aber noch nicht routinemäßig angeboten. Eine kompetente und vor allem von kommerziellen Interessen unabhänige Einrichtung ist die Ambulanz für Blutstammzellentransplantation an der Universität Düsseldorf. Meines Wissens gibt es dort auch eine Nabelschnurblutdatenbank. Hier kann interessierten Paaren sicher wéitergeholfen werden. Die Telefonnummer ist: 0211-81-17734/-16734 Fax: 0211-81-18522 Die webadresse ist: http://www.med.uni-duesseldorf.de/Haematologie/default.asp Wir wissen, dass es hierzu auch anders lautende Auffassungen gibt. VB


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ob und für was diese stammzellen mal benutzt werden können, ist m. wissens immer noch alles in der forschung. hier in deutschland ist es aus sehr teuer. früher, war ich von der idee sehr begeistert, nur nachdem ich mich ausreichend informiert habe und mir gesagt wurde, es ist nicht sicher, ob es jemals verwendung für gibt. da habe ich meine meinung geändert. aber es war ein schöner gedanke, daß es ev. meinem noch nicht vorhandenem kind ev. mal helfen könnte. ich weiß nicht wo das bei euch gelagert wird, aber hier gibt es vita 24 dort könntest du dich informieren.also bei deiner vorhandenen stelle. liebe grüße Anett


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Hallo! Kleiner Fehler von Anetts, die Firma heisst VITA 34 :o) Wir wollten es auch machen, hat soweit auch recht gut geklappt, nur leider waren zuwenig Stammzellen im Blut um was damit anfangen zu können. Wir haben dann "nur" 150 Euro für das Entnahmeset, den Kurier und die Laborkosten gezahlt. Das war für mich eigentlich der beweis, das VITA wirklich seriös arbeitet, die hätten uns das Geld auch abknöpfen können ( 1900 Euro für 20 Jahre) und gut wärs, wir hätten es nicht nachprüfen können. Allerdings steckt die Stammzellenforschung bei uns wirklich noch in den Kinderschuhen, wir haben z.B. bei der Vorlesung eines Prof. erfahren ( da war der Lütte aber schon geboren), das Kinder mit Leukämie keine eigenen Stammzellen bekommen, da diese auch meist schon krank sind und die erste Wahl bei solchen behandlungen Spenderzellen sind. Wir haben Bastis Stammzellen dann auch gespendet, für ein baby hat die Zahl ausgereicht, aber eben nicht für ein größeres Kind oder gar einen Erwachsenen. Wenn Du von vornherein sagst, das Du spenden möchtest ist das auch total kostenlos und man hilft vielleicht damit anderen kranken Kindern Prinzipiell ist die Einlagerung eine gute Sache, nur wird die Forschung noch Jahre brauchen, bis damit wirklich was angefangen werden kann. LG Susi


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Hallo! Da ich mich schon länger mit dem Thema Organspende beschäftige und auch als Knochenmarksspender regestriert bin, habe ich mich mit diesem Thema vor der Geburt unseres 1, Kindes gut informiert. Ich habe mich aus den von kruemel2001 genannten Gründen zu einer Stammzellenspende entschieden. Wir haben bei der Stefan Morsch Stiftung gespendet. Dort bin auch ich regestriert, da ich sie für seriös und gut organisiert halt. (www.Stefan-Morsch-Stiftung.de) Alles Gute, Svenja


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Liebe Martina, wir haben im Bekanntenkreis einen Arzt, den ich mal auf das Thema angesprochen habe. Er selbst hat keine Stammzellenvorsorge für seine Kinder getroffen. Er sagt: Es gibt bisher keinen Fall, in dem ein Kind mit den aus dem Nabelschnurblut gewonnenen Stammzellen von einer Krankheit geheilt worden sei. Die Forschung ist einfach noch nicht so weit. Seine Meinung: Wenn die Forschung eines Tages so weit ist, dann ist sie auch so weit, Zellen des erwachsenen Menschen für die Heilung zu nutzen...


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