Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Soll ich den FA wechseln?

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Frage: Soll ich den FA wechseln?

Mitglied inaktiv

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Hallo ersteinmal! Also ich bin in der 19. Woche schwanger, das erste mal und habe natürlich keine Ahnung von allem. Ich war jetzt schon 4 mal beim FA und es wurde erst einmal mein Eisenwert im Blut untersucht und das war im April. Meine Bekannten die alle jetzt schon Kinder haben oder erst vor kurzem bekommen haben sagen er müsse doch jedesmal den Eisenwert prüfen und auch jedesmal mein Gewicht wiegen was er nicht macht. Da ich umgezogen bin kann ich dann einfach den Arzt wechseln weil ich möchte ja auch das es meinem Baby gut geht und es gesund zur Welt kommt. Kann mir einer sagen was bei einer VU immer gemacht werden muss? Dank im voraus Jessy


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Jessy, zunächst mal kann jeder Schwangere in den online abrufbaren Mutterschaftsrichtlinien nachlesen, was Gegenstand der Untersuchungen ist. Die Adresse ist http://www.medical-text.de/abrechnungebm/richtlinien/mutter/richmu01.htm Und hier findet man dann unter Punkt 4. Folgendes: "Die nachfolgenden Untersuchungen sollen - unabhängig von der Behandlung von Beschwerden und Krankheitserscheinungen - im allgemeinen im Abstand von 4 Wochen stattfinden und umfassen: Gewichtskontrolle, Blutdruckmessung, Untersuchung des Mittelstrahlurins auf Eiweiß, Zucker und Sediment, ggf. bakteriologische Untersuchungen (z. B. bei auffälliger Anamnese, Blutdruckerhöhung, Sedimentbefund), Hämoglobinbestimmung - im Regelfall ab 6. Monat, falls bei Erstuntersuchung normal -; je nach dem Ergebnis dieser Bestimmung (bei weniger als 11,2 g je 100 ml = 70% Hb) Zählung der Erythrozyten, Kontrolle des Standes der Gebärmutter, Kontrolle der kindlichen Herzaktionen, Feststellung der Lage des Kindes. In den letzten zwei Schwangerschaftsmonaten sind im allgemeinen je zwei Untersuchungen angezeigt. Man sieht also, dass nicht jedes Mal eine Blutbildkontrolle notwendig ist. Wenn dieses auch von einigen so beherzigt wird ("viel ist viel gut") In der Schwangerschaft steht durch Ernährungsdefizite eine Eisenmangelanämie im Vordergrund, die sich nach der Geburt durch größere Blutverluste und auch fehlende Prävention und Therapie dieser Blutverluste bei Geburt verstärken kann. Die WHO definiert eine Anämie beim Vorliegen eines Hämoglobinwertes unter 11 g/dl in der Schwangerschaft und unter 10 g/dl in der Wochenbett-Periode. Es ist gesichert, dass niedrige Hämoglobinwerte in der Schwangerschaft und im Wochenbett - insbesondere Werte unter 9 g/dl -deutliche Negativauswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf und die kindliche Entwicklung haben. 2.die Tatsache, dass die Erwartungshaltung der Schwangeren häufig eine andere ist und dieses schon mal im Praxisalltag untergehen kann - was sicher nicht beabsichtigt ist - ist auch mir gut bekannt; lässt sich aber bestimmt nicht immer vermeiden. Und deshalb halte ich es immer für die bessere Lösung, in einer solchen Situation mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin die Dinge zu klären und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, als hier vorschnell den Frauenarzt oder Frauenärztin zu wechseln, was im Zeitalter der Chipkarte immer (noch) möglich ist, da keine Prüfung stattfindet. VB


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