Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Solanum dulcamara (Bittersüßstengel) in der Schwangerschaft?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Solanum dulcamara (Bittersüßstengel) in der Schwangerschaft?

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Hallo, bin in der 25. SSW und vor ca. 3 Wochen wurde bei mir Keuchhusten diagnostiziert. Habe ein Antibiotikum bekommen und ein Hustenstiller mit Codein. Meine Gyn meinte, daß man das zu dieser Zeit ruhig nehmen könne. Die letzten 4 Wochen vor der Geburt nicht mehr. Von dem Codein aber wird das Kind ganz ruhig und das macht mir ein wenig Angst, so dass ich es von selbst abgesetzt habe. Gestern allerdings hatte ich solche Hustenanfälle, daß mir der Bauch richtig wehtat, außerdem konnte ich mein Urin nicht mehr halten (denke immer, daß ist Fruchtwasser...aber meine Ärztin konnte mich in der Hinsicht beruhigen.) Also habe ich 25 Tropfen Codein genommen. Nun habe ich hier ein Hustenelixier von Weleda. Es lindert die Hustenanfälle sehr gut und ich habe mich gefreut, einen pflanzlichen Ersatz für Codein gefunden zu haben. Jetzt lese ich in der Packungsbeilage, daß es in SS und Stillzeit nicht angewendet werden sollte...wegen des Bestandteils Solanum dulcamara (Bittersüßstengel). Was soll ich nun tun? Wie wirkt sich Bittersüßstengel auf das Ungeborene aus? Vielen Dank im Voraus für Ihr Bemühen! Gruß, Tine


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Tine, 1.hier wird nur beschrieben, dass es in der Schwangerschaft nicht angewandt werden sollte. Womöglich wegen fehlender Erfahrungen zur Unbedenklichkeit, was nicht gleich heißt,dass nach einmaliger Anwendung Folgen zu erwarten wären. Jedoch liegen mir persönlich dazu keine Berichte vor. 2.Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ 3. Bei Husten sollte in Rücksprache mit dem Hausarzt die Verordnung von Hustenmitteln (Antitussiva) in der Schwangerschaft streng gehandhabt werden. Nach dem 3. Schwangerschaftsmonat sind in Ausnahmefällen bei besonders quälendem, trockenem Husten codeinhaltige Präparate kurzzeitig einsetzbar. Die Einnahme sollte aber immer mit dem behandelnden Arzt/Ärztin abgeklärt werden. Bei anderen Substanzen, die vielfach zur Anwendung empfohlen werden, ist vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft Vorsicht geboten. Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (viel trinken) bei allen Arten von Atemwegsinfektionen Hier empfiehlt sich zum Beispiel warmer Tee oder heiße eine Zitrone. Auch Inhalationen z.B. mit ätherischen Ölen und Säfte auf pflanzlicher Basis sind meistens erlaubt. Inhalationen, v.a. mit solehaltigen Substanzen lösen auch das Sekret in den Nebenhöhlen und können somit den Schnupfen lindern. Der Hustenreiz selbst lässt sich schon oft mit Eukalyptus-Bonbons, die in den üblichen Mengen unbedenklich sind, beseitigen. Bei bronchitischen Beschwerden gibt es als Hausmittel sind beispielsweise Kartoffelwickel. Diese werden nach dem Kochen zerstampft und dann noch warm in einem Baumwolltuch auf die Brust gelegt. Ähnlich funktionieren Quarkwickel. Am sinnvollsten ist es, die Therapie und das Vorgehen mit dem Arzt vor Ort abzusprechen. VB


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