Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin nun in der 29. Schwangerschaftswoche. Meine Plazenta (Hinterwand) liegt sehr sehr tief. sie geht genau bis zum Rand des inneren Muttermundes lt. Gynäkologin. dh. der innere Muttermund ist geraaade noch so "frei". Die Ärztin hat mir auch auf mein Nachfragen hin keine so richtige Antwort gegeben. Sie meinte nur: Die Gebärmutter wächst noch und dann wird die Plazenta sich schon noch nach oben verziehen. Was aber wenn sie weiter so knapp bis zum inneren Muttermund reicht? Muss ich dann evlt. mit einem Kaiserschnitt rechnen oder wäre trotzdem eine normale Entbindung möglich? Zudem liegt mein Kind im Wechsel in Beckenendlage oder Querlage. Es versucht sich immer wieder zu drehen, bekommt aber den dreh nicht ganz nach unten lt. Hebammen und Ärzte... Kann das an der tiefsitzenden Plazenta liegen? Da ich Gestationsdiabetes habe wird das Kopf/Bauchmissverhältnis dauernd kontrolliert, ist momentan aber gut im Gleichgewicht. Ich bekomme das 4. Kind und habe auch meine Zwillinge spontan entbunden. Ich möchte beim 4. Kind jetzt nicht unbedingt einen Kaiserschnitt. Wenn das Kopf-Bauchverhältnis stimmt und Baby wenigstens nicht in Querlage liegt sondern in BEL wäre dann trotz der tiefen plazenta evlt. eine spontane BEL-Geburt möglich? Wie sehen sie diese Situation? MfG
Hallo, 1. wir unterscheiden zwischen einer nur tief und nahe am Muttermund sitzenden Plazenta und derjenigen, die komplett über dem inneren Muttermund sitzt. Tief oder nahe am inneren Muttermund sitzend hieße, die Plazenta sitzt nahe am inneren Muttermund; liegt aber nicht komplett davor, was einer Plazenta praevia entsprechen würde. Dieses kann man manchmal im Ultraschall nicht direkt erkennen, wenn sie nur randständig ist. Wenn es auch in dieser Situation mal bei Anstrengung oder Verkehr aus Randgefäßen bluten kann, so zeigt die Erfahrung, dass die zu einem so frühen Schwangerschaftszeitpunkt randständige Plazenta häufig mit weiterem Alter der Schwangerschaft nach oben wandert; weg vom inneren Muttermund. Sofern die Frau nicht blutet, sollte sie beruhigt sein und sich an die Empfehlungen des behandelnden Frauenarztes oder Frauenärztin halten. Welche Empfehlungen hinsichtlich Arbeit und Belastung ausgesprochen werden sollten, ist am besten im Einzelfall; auch abhängig von Blutungen zu entscheiden. Die Plazenta praevia kommt in ca.1 von 200 Schwangerschaften vor, aber nur in 20 Prozent dieser Fälle liegt sie komplett vor dem Muttermund. In diesem Fall bestehen geringe Chancen, dass hier eine Änderung der Lage im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eintritt. In meinen Unterlagen kann ich keine statistischen Angaben über die Wahrscheinlichkeit einer Blutung finden, jedoch ist diese Risiko bei einer Plazenta praevia totalis entsprechend hoch. Die Ursache für eine Blutung ist entweder die Lösung des Mutterkuchens von seiner Unterlage, Eine Entzündung der Plazenta oder die Ruptur von plazentaren Gefäßen. 2. Untersuchungen zeigen, dass eine nur tiefsitzende Plazenta in den allermeisten Fällen im weiteren Verlauf nach oben rückt. Bei komplett vor dem Muttermund liegender Plazenta sind die Chancen deutlich geringer. Dieses ist in nur 20 Prozent der Fall In Anlehnung an das amerikanische Lehrbuch zur Geburtshilfe von Williams, geht eine vor der 20. SSW diagnostizierte Plazenta praevia mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,3 Prozent hinsichtlich Blutungen unter der Geburt einher. Je weiter man in der Schwangerschaft und der Diagnose einer Plazenta praevia kommt, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit. Darüber hinaus sind die Chancen auf ein sich nach oben Bewegen der Plazenta um so größer, je weiter sie sich vom inneren Muttermund befindet. 3. wenn die Kinder sich bis zur 33. SSW nicht gedreht haben und hier auch schon dauerhaft in Beckenendlage liegen, dann sinken die Chancen auf eine spontane Wendung auf ca. 10%. Vorher zu spekulieren über das wenn und aber, ist sicher nicht sinnvoll. Bleibt das Kind dennoch in Beckenendlage liegen, dann sollte man mit den Eltern ab der 34./35. SSW über die Konsequenzen, Möglichkeiten und Entbindungsmodus sprechen. 4. bleibt das Kind über die 36. SSW hinaus in BEL liegen, dann ist es in jedem Fall sinnvoll über Frauenärztin/Frauenarzt und einem Geburtsplanungsgspräch mit der die Entbindungsklinik hinsichtlich der Möglichkeiten der Entbindung: Kaiserschnitt oder Spontangeburt zu sprechen. Dabei gehört es dazu, dass Sie von den behandelnden Ärzten über die Vor- und Nachteile aufgeklärt werden. In einigen Fällen gibt es aber schon von vornherein klare medizinische Gründe (Kontraindikationen) die gegen den Versuch einer Spontanentbindung sprechen. Bestandteil der Aufklärung sind dann auch die Risiken, die sich insbesondere für das Kind ergeben, wenn eine Spontanentbindung angestrebt wird und die Risiken, die sich vor allem für die Mutter ergeben, wenn ein Kaiserschnitt durchgeführt wird. Unter bestimmten Umständen ist eine planmäßige Spontanentbindung nicht generell ausgeschlossen. Aber es müssen sicher viel Parameter stimmen. Einer von diesen ist eine entsprechende Erfahrung des Geburtshelfers, die Entbindung in einer Klinik, in der auch innerhalb kurzer Zeit ein Team zur Narkose und zum Kaiserschnitt zu Verfügung steht. Und nicht zuletzt die Zustimmung der Eltern zu dem Vorgehen und den damit verbundenen Risiken für das Kind. Wenn das Kind spontan anstatt mit Kaiserschnitt kommen soll, sind hier immer das Risiko eines Sauerstoffmangels und der Verletzung von Nerven im Bereich der Schulter anzuführen. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihre behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt und der Klinik ab und lassen sich objektiv beraten, damit Sie die für Sie und Ihr Kind beste Entscheidung fällen können. 5 in der renommierten Fachzeitung (Lancet) gab es eine wissenschaftliche Arbeit zu der Frage, was der bessere und empfehlenswerte Entbindungsmodus sei, wenn die Kinder in Beckenendlage liegen ( "Planned caesarean section versus planned vaginal birth for breech presentation at term: a randomised multicentre trial";Mary E Hannah, Walter J Hannah, Sheila A Hewson, Ellen D Hodnett, Saroj Saigal, Andrew R Willan, for the Term Breech Trial Collaborative Group The Lancet; Volume 356 Issue 9239 Page 1375. Zu finden unter http://www.obgyn.med.ualberta.ca/pdf/Suggested%20Readings/JC_TermBreech.pdf In der Untersuchung kam heraus, dass das Risiko für Mutter und Kind praktisch gleich ist und dass man der Frau eher zum primären Kaiserschnitt raten sollte. Das bedeutet aber nicht, dass jetzt zwangsläufig alle Kliniken ihre vielleicht guten und erfolgreichen Erfahrungen über Bord schmeißen müssen, sondern hier sollten solche Erkenntnisse immer kritisch abgewogen und besprochen werden. VB
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