Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

schwangerschaftsdiabetes

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: schwangerschaftsdiabetes

Mitglied inaktiv

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hallo, bei mir hat man ende letzter woche in der 24. ssw eine schwangerschaftsdiabetes festgestellt. der wert nach 1 std. (nach dem trinken der glucoselsg.) beim zuckerbelastungstest lag bei 220. mein gyn., der sich damit brüstet auch ein mayr-arzt zu sein will nun nächste woche ohne weitere fachliche abkärung eine mayr-therapie mit mir beginnen. er meint das würden wir damit schon in den griff bekommen. ich bin irritiert und auch schockiert darüber. für mich sind die gesundheitlichen konsequenzen für mein kind und mich viel zu groß als das ich mich auf dieses abenteuer einlasse. gleich am montag früh habe ich deswegen einen arzttermin bei einem facharzt ausgemacht - ohne die abklärung mit meinem gyn. ich habe kein vertrauen mehr zu meinem frauenarzt und werde mir nun wohl einen neuen gynäkologen suchen müssen. hat jemand von ihnen erfahrungen mit schwangerschaftsdiabetes, bzw. die mayr-diät als therapie hierfür?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, nach den offiziellen Vorgaben " Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes" liegt nach einer Belastung mit 75 Gramm Glucose ein Gestationsdiabetes in der Schwangerschaft (GDM) vor, wenn mindestens zwei der folgenden drei Grenzwerte erreicht oder überschritten werden (Werte aus dem kapillären Vollblut) nüchtern: größer/gleich 90 mg/dl nach 1 Std: größer/gleich 180 mg/dl nach 2 Std :größer/gleich 155 mg/dl Erreicht oder überschreitet nur ein Wert die oben angegebenen Grenzen, so liegt definitionsgemäß eine eingeschränkte Glucosetoleranz (IGT) vor, diese wird, bezogen auf die Behandlungsbedürftigkeit, wie ein diagnostizierter GDM gewertet. Eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, dass sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen läßt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieh als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres sollte mit den Experten vor Ort besprochen werden. VB


Mitglied inaktiv

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hallo, also bei mir wurde das erst später festgestellt und bei uns hat es schon geholfen auf die ernährung zu achten bzw. umzustellen meine tochter hat auch nichts zurückbehalten die chance stehen ja 50 zu 50 das das kind dies behält. wünsche dir und deinem kind dies auch nicole


Mitglied inaktiv

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Hallo, auch ich hatte während der Schwangerschaft einen SS-Diabetes, der von einem speziellen Internisten überwacht wurde ( habe Insulin gespritzt). Von der Mayr-Kur halte ich gar nichts. Meine Empfehlung an Dich: suche Dir unbedingt einen neuen Frauenarzt und bespreche mit diesem das weitere Vorgehen, wie etwa Überweisung an Facharzt. Außerdem: für die Suche nach einer Entbindungsklinik rate ich Dir, eine zu wählen, wo eine Kinderklinik mit dabei ist. Vielleicht beruhigt es Dich von mir zu erfahren: bei mir wurde ab der 23. SSW Ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt, ich mußte zwar Insulin spritzen, das war aber nicht so schlimm. Der Diabetes war am Tag der Entbindung wieder weg und mein Kleiner (heute 16 Monate) ist kerngesund !!! Ich wünsche Dir alles Gute !!!!!


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