Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schwangerschaftscholastase

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Schwangerschaftscholastase

Eve84

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Hallo Herr Doctor Med. Vincenzo Bluni, Ich bin mit Zwillingen in der 37 Woche schwanger (36+0) und leide seit einigen Wochen Ca 6-8 an unerträglichen Juckreiz. Dieser wurde nun in den letzten 3 Wochen so schlimm das ich nicht mehr als 3 Stunden in 24 std schlafen kann und nun mittlerweile voellig apathisch und kaputt bin. Ich war jetzt am Freitag im Krankenhaus wo mir Ursofalk verschrieben wurde, welches ich jetzt seit Freitag 3x taegljch nehme. Die bisherigen Blutergebnisse waren voellig unauffällig, ein aktueller steht noch aus. Leider hat das Medikament bjs jetzt nicht viel an meinem Juckreiz geändert... braucht es eine Zeit bis die Wirkung Eintritt? Ich bin voellig fertig und kann mich mittlerweile auch nicht mehr um meine kleine Tochter kümmern, es schlägt mir sehr auf den Kreislauf, wann waere es vertretbar die Zwillinge aufgrund des Juckreizes zu holen? Waeren die beiden jetzt schon fit? Das ich sie anschließend mit im Zimmer habe und das stillen problemlos klappt? Ich kann wirklich nicht mehr Vielen lieben Dank Eve


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Eve, die Schwangerschaftscholestase ist nach der Entbindung rasch (innerhalb von 24 bis 48 Stunden) reversibel und hat abgesehen von Juckreiz und begleitender Symptomatik für die Schwangere einen gutartigen Charakter. Die Entbindung ist die kausale „Therapie“ der Schwangerschaftscholestase. Bei Zeichen für fetalen Stress beziehungsweise Verschlechterung des fetalen Zustandes ist die vorzeitige Geburtseinleitung indiziert. Dieses kann auch ein Kaiserschnitt sein. Selbstverständlich kann ein Versuch mit dem genannten Medikament erfolgen. Im Vordergrund steht eine mögliche vitale Gefährdung des Feten/der Kinder. Laborchemisch sind die Leberwerte (Transaminasen), Gallensäuren und die alkalische Phosphatase stark erhöht. Ich kann Ihnen deshalb nur empfehlen, sich sehr zeitnah (heute oder morgen früh) in der Frage des besten Vorgehens mit einer geburtshilflichen Abteilung eines größeren Krankenhauses (Perinatalzentrum ) und dort dann auch an einen erfahrenen Oberarzt/Chef zu wenden, um mit ihm/ihr die für Sie beste Entscheidung zu treffen. Dabei sollte selbstverständlich auch die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt eingebunden sein. Herzliche Grüße VB


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