Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schwangerschafts-Diabetis

Frage: Schwangerschafts-Diabetis

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Hallo! Ich habe mal eine Frage bezüglich Schwangerschafts-Diabetis! Ich bin nun nicht mehr schwanger. Ich habe am 12.11. einen gesunden Sohn bekommen. Er heisst Laurin Christian. Er war bei der Geburt sehr schwer und groß, 56 cm lang und 4470 g schwer. Ich bin mehrmals danach gefragt worden, ob ich Schwangerschafts-Diabetis hatte! Mir wurde auch gesagt, dass ich mich, für den Fall, dass ich nochmal schwanger werden sollte, speziell darauf hin untersuchen lassen soll. Mein Frauenarzt hat während meiner Schwangerschaft bei den normalen Untersuchungen nichts diesbezüglich gesagt. Er hat auch diesen Test mit mir gemacht, wo man diesen Saft trinkt. Dazu wurde mir aber jetzt auch gesagt, dass es auch einen versteckten Diabetis gibt, den dieser Test nicht zeigt. Stimmt das? Unser erster Sohn Lukas war bei der Geburt 52cm groß und wog 3850g! Muss man damit rechnen, dass ein weiteres Kind noch größer wird, oder kann das wirklich etwas mit so einem Schwangerschafts-Diabetis zu tun haben? Ich bin zwar wie gesagt nicht mehr schwanger, aber trotzdem über jeden Rat diesbezüglich sehr dankbar. Viele Grüße Kerstin


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Kerstin, Fakt ist: in Deutschland gibt es bis heute kein standardisiertes Verfahren, um einen Schwangerschaftsdiabetes rechtzeitig zu erkennen. Dafür machen sich die Experten schon seit vielen Jahren stark und besondere Suchverfahren kann man der Schwangere nur als Privatleistung anbieten. Der Urinstix ist hier viel zu unspezifisch und hat praktisch keinen Aussagewert in der Früherkennung der Stoffwechsellage. Gibt es bei der Frau in der Vorgeschichte schon ein oder mehrere Kinder über 4000 Gramm, oder zeigt sich im Verlauf einer Schwangerschaft,dass das Kind hinsichtlich des Gewichtes deutlich über der Norm liegt, für die Größe der Frau besonders schwer ist, die 4000 Gramm-Marke erreicht, oder gar überschritten wird, ist es in diesen Fällen sehr sinnvoll, auch die Möglichkeit eines Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig auszuschließen und ggf. via Frauenarzt oder Frauenärztin mit der Frauenklinik rechtzeitig im Rahmen eines Geburtsplanungsgespräches (etwa ab der 36. SSW) über den Entbindungsmodus schon im Vorfeld zu sprechen, gerade, um zu vermeiden, dass es unter der Geburt zu Problemen kommt, die man dann mit einem primären Kaiserschnitt umgehen kann. Hier sollten dann die Risiken: primärer Kaiserschnitt gegen die spontane Geburt eines besonders schweren Kindes nach Kaiserschnitt abgewogen werden und die Fragen des Entbindungsmodus erörtert werden. VB


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