Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: schwangerschaft

Sahra75

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Sehr geerther Herr Bluni, ich habe eine Frage an Sie.2011 Dezember habe ich per Kaiserschnitt etnbunden und bin jetzt 37 im August 2013werde ich 38.Wir planen noch ein Kind mit meinem Mann.Nur ich habe Angst weil man sagt mit höherem Alter ist es gefährlich ein Kind zu bekommen.Wir wollten gerne noch ein geschwisterchen für unsere Tochter und wegen meinem Alter kann ich leider nicht noch paar jahren warten bis meine Tochter 3 oder 4 wird.Sie ist gerade 1 Jahr alt ich würde gerne noch etwas warten aber wie erwähnt wegen meinem Alter kann ich nicht so lange warten.Habe meine FÄ auch gefragt nach Kaiserschnitt muss man 1 jahr warten und dann wenn si wollen können sie versuchen,mit dem Alter sagte sie ist es natürlich ein risiko sogar ab 35. aber sie meinte es gibt viele frauen die mit diesem Alter auch ihr erstes KInd bekommen.Wollte noch ihre Meinung hören.Ist es wirklich sehr gefährlich und ist es selten mit diesem Alter Frauen schwanger werden Was würden sie mir empfehlen??? Würde mich auf Ihre Antwort sehr freuen. Danke im Voraus LG Sahra


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1.laut einer Arbeit in der Fachzeitschrift „Gynäkologe“ (Ritzinger, P.) ist in den letzten 25 Jahren der Anteil der Frauen, die als Erstgebärende 40 Jahre und älter sind, von 1,2 auf 5,26% im Jahr 2011 gestiegen. Das bedeutet eine Steigerung von 438%. 2.Wir werden bei der Entwicklung, die auch die Frauen zwischen 35-40 Jahren einschließt, sicher nicht prinzipiell von einer Schwangerschaft abraten müssen. Aber: selbstverständlich ist es notwendig, Frauen mit Kinderwunsch schon früh zu erläutern, dass ihre Fruchtbarkeit schon ab dem 30.Lebensjahr deutlich absinkt um mit 35 Jahren nur noch etwa 50% gegenüber der Fruchtbarkeit mit 27 Jahren zu erreichen. Darüber hinaus werden wir verständlicherweise darauf verweisen, dass eine Schwangerschaft und Geburt im Alter von Ende dreißig und darüber mit mehr Risiken verbunden ist. Dazu zählen z.B. mehr Risiken hinsichtlich -der Genetik des Kindes (z.B. Down-Syndrom-Risiko*) - des Schwangerschaftsverlaufes mit typischen Erkrankungen wie z.B. Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck, vorzeitige Wehen, Frühgeburtlichkeit, Plazentainsuffizienz, erhöhte Fehlgeburtenrate - des Geburtsverlaufes mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine vaginal operative Entbindung und einen Kaiserschnitt - der Entwicklung eines Schwangerschaftsdiabetes Es ist sicher bedeutungsvoll, dass dieses in Abhängigkeit von der individuellen Risikosituation durch die/den betreuende(n) Frauenärztin/Frauenarzt und am besten auch im Beisein des Partners in nicht direktiver Weise besprochen wird. Dazu zählt u.a. die umfassende Beratung zu den Möglichkeiten der Pränataldiagnostik und den altersbedingten möglichen Risiken. Von dieser Einschätzung bleiben die Tatsache, dass eine spontan eintretende Schwangerschaft im Alter von 40 Jahren zumindest weniger wahrscheinlich wird und auch ethische Fragen zum Alter der Eltern, völlig unbenommen. Liebe Grüße VB Weitere Quellen Statistisches Bundesamt, Geburten in Deutschland, Ausgabe 2012, Brown, Morton B. and Luke, Barbara, Elevated risks of pregnancy complications and adverse outcomes with increasing maternal age Hum. Reprod. (2007) 22(5): 1264-1272 Hansen JP, Older maternal age and pregnancy outcome: a review of the literature. Obstetrical & Gynecological Survey [1986, 41(11):726-42] Hook EB, Cross PK, Schreinemachers DM [1983] Chromosomal abnormality rates at amniocentesis and in live-born infants. JAMA 249:2034-2038 Jolly,M., Sebire, N., Harris, J., Robinson, S., Regan, L., The risks associated with pregnancy in women aged 35 years or older Hum. Reprod. (2000) 15(11): 2433-2437 La Rochebrochard, Elise de, Thonneau,Patrick, Paternal age and maternal age are risk factors for miscarriage; results of a multicentre European study, Hum. Reprod. (2002) 17 (6): 1649-1656 Ritzinger, P., Mutterschaft mit 40:ovarielle Reserve und Risiken, Gynäkologe 2013:46:29–36 https://www.statistik.bayern.de/presse/archiv/2009/49_2009.php (Bayerisches Landesamt für Statistik u. Datenverarbeitung, „Trend zur „späten Mutterschaft“, Mai 2009, letzter Abruf 10.05.18) http://www.bmj.com/content/320/7251/1708.full.pdf (Andersen, Anne¬Marie Nybo, Wohlfahrt, Jan, Christens, Peter, Olsen, Jørn, Melbye, Mads, Maternal age and fetal loss: population based register linkage study, BMJ VOLUME 320 24 JUNE 2000, letzter Abruf: 10.05.18)


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