Mitglied inaktiv
Lieber Herr Doktor, heute war der ET, aber bis jetzt gibt es noch keine Anzeichen, der nächste Kontrolltermin im Krankenhaus ist am Freitag. Meine Frage: Meine Tochter - 2,5 Jahre - hat seit Samstag ein paar rote Punkte auf Bauch und Brust, die allerdings bis jetzt nicht jucken; unser Hausarzt hat Feuchtblattern diagnostiziert. Er meinte, das wäre für mich nicht weiter tragisch, die meisten Erwachsenen hätten die Feuchtblattern ohnehin schon gehabt. Ich weiß aber nicht, ob ich Feuchtblattern als Kind gehabt habe; ich glaube aber, dass meine jüngere Schwester sie gehabt hat. Die Ärztin heute im Krankenhaus hat gemeint, es wäre aber schlecht, wenn ich mich jetzt auch angesteckt hätte. Wenn ich etwas bemerke, soll ich gleich ins Krankenhaus kommen. Den Titer festzustellen würde ja auch viel zu lange dauern. Was ist Ihre Meinung bzw. Ihre Erfahrung? Ich will mich jetzt deshalb auch nicht verrückt machen, allerdings waren die Reaktionen der Ärzte doch sehr unterschiedlich. Vielen Dank für Ihre Antwort! Anna
Liebe Anna, auch wenn es viele Schwangere nicht wissen, besitzen ca. 93-94% der schwangeren Frauen Antikörper und damit Schutz vor einer Erstinfektion mit Varizellen, dem Erreger der Windpocken. Das heißt, sie hatten die Infektion offensichtlich durchgemacht oder sind geimpft worden. Nach durchgemachter Infektion besteht lebenslange Immunität und eine erneute Infektion mit Windpocken ist unter normalen Umständen nicht mehr möglich. Theoretisch kann diese Schwangere mit vorhandener Immunität dann nur noch eine Gürtelrose bekommen. Dieses ist der gleiche Erreger (Varizellen). Von der geht nach bisherigen Erkenntnissen aber keine Gefahr für das Ungeborene aus. Nach vermeintlichem Kontakt sollte im Zweifel also zunächst der Immunstatus geprüft werden. In der Regel lässt sich anhand eines Titers schon sagen, ob eine Person nun Immunität hat oder nicht. Bestehen dennoch Zweifel, ist natürlich für all dieses Schwangeren ein Restrisiko einer Infektion gegeben. Bei einer frischen Varizelleninfektione im 1. und 2. Trimenon (d.h. bis zum 6. Monat) sind sehr selten Syndrome bei Neugeborenen beschrieben worden (wenige Fälle in der medizinischen Literatur!), die durch Hautnarben, Unterentwicklung einer Extremität, niedriges Geburtsgewicht und verschiedene Defekte gekennzeichnet sind. Zu unterscheiden davon sind die Varizellen perinatal (d.h. um die Geburt): Tritt das Exanthem (der Hautausschlag) der Mutter früher als 4 Tage vor Entbindung auf, erhält das Kind mütterliche Antikörper, die es vor Infektion schützen oder die Manifestation mildern. Bei Eintritt des Varizellenexanthems zwischen 4. Tag vor und 2. Tag nach Entbindung ist ein solcher Schutz nicht mehr gewährleistet: Varizellen, die beim Kind dann in der 2. Woche nach der Geburt auftreten können für das Kind fatale Folgen haben. Das so genannte Varizellen-Hyperimmunglobulin muss innerhalb von 96 Std., besser sind 72 Std. nach Kontakt gegeben werden, wenn kein Immunschutz da ist, um einen Ausbruch abzuschwächen oder zu verhindern. Deshalb ist in jedem Fall eine umgehende Testung des Titers sinnvoll, der eigentlich innerhalb weniger Tage da ist. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB
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