Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schwanger und Bedienungstheke

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Schwanger und Bedienungstheke

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Hallo Dr. Bluni, habe am Altweiberdonnerstag einen Schwangerschaftstest gemacht der positiv ausgefallen ist. Wäre jetzt ca. 5 Woche. Meine Frage ist: Ich arbeite 6std./tägl an der Wurst/Käse und Fleischtheke, bei Spätschicht ohne Pause, bei Frühschicht mit 30min. Pause. Habe allerdings fast nur Späschicht (14-20 Uhr) Wie läuft das in der Schwangerschaft ab? Darf ich weiter in diesem Bereich arbeiten? Welche einschränkungen gibt es (bzgl. des ausräumens, der Bedienung). Diese Schwangerschaft ist zudem eine Risikoschwangerschaft (ist meine 2. Schwangerschaft hatte bei der ersten mehrere Komplikationen [Bluttransfusion, vorz. Wehen, Frühgeburt, Mangelgeburt, Plazenta accreta/increta, Nachkürretage, Plazentainsuffizienz, zu wenig FW]) Danke schonmal für Ihre Antwort Sabrina


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Sabrina, 1. hier gelten, wie für jede Schwangere die Vorgaben des Mutterschutzetzes http://bundesrecht.juris.de/muschg/index.html 2. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber darüber, der/die sicher weiß, wie hier im Interesse der werdenden Mutter und ihres Kindes zu verfahren ist. Auf den Seiten des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW http://www.arbeitsschutz.nrw.de/bp/good_practice/BesondereZielgruppen/musch.html und der Landesanstalt für Arbeitsschutz in NRW finden Sie darüber hinaus weiterführende Informationen 3. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB


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