Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schilddrüsenüberfunktion

Frage: Schilddrüsenüberfunktion

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Bluni Also zu meiner Situation. Meine FA hat einen Hormontest gemacht und festgestellt das ich eine Überfunktion der Schilddrüse habe und 0,1 g zu viel Testesteron habe. Mein FA schickt mich also zu meiner Hausärztin und sagt wenn ich eingestellt bin soll ich mich wieder bei ihr melden. Mit eingestellt meint sie doch sicher Tabeltten? Meine Hausärztin machte dann einen Ultraschall und stellte dann noch zusätzlich fest das ich eine Entzündung und eine Zyste habe. Sie nahm mir noch mal Blut ab um zu sehen was das für eine Entzündung ist. Sie sagte mit auch das eine Schilddrüsenüberfunktion eigentlich kein Grund ist um nicht schwanger zu werden. Es ist nur bei einer Unterfunktion der Schilddrüse. Stimmt das? Und ist das 0,1 g Testosteron zuviel nicht gut um schwanger zu werden? Kann man für die Schilddrüsenüberfunktion auch Hormontabletten bekommen? Vielen Dank im Vorraus


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Andrea, 1. bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir hier grundsätzlich keine Interpretation solcher Einträge/Werte/Befunde vornehmen können, da es leicht zu Übermittlungs- und Interpretationsfehlern kommen kann. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, sich mit dem Untersucher(in) vor Ort zur Frage der Interpretation zu besprechen. Dieses wird Ihnen ganz bestimmt schnell Klarheit verschaffen. 2. eine Schilddrüsenfunktionsstörung (Unter- oder Überfunktion) kann sich negativ auf den Kinderwunsch auswirken, indem dann der Eintritt einer Schwangerschaft erschwert oder gar verhindert wird. Im Zusammenhang mit der Schwangerschaft kann eine solche Funktionsstörung das Fehlgeburtsrisiko und Gedeihstörungen beim Kind beeinträchtigen. Aus diesem Grund ist es immer sinnvoll eine solche Beeinträchtigung der Schilddrüse durch einen Internisten oder Endokrinologen schon vor der Schwangerschaft optimal einstellen zu lassen. In der schon laufenden Schwangerschaft gilt das gleiche und zusätzlich sollte die Einstellung noch einmal im Labor und ggf. per Ultraschall kontrolliert werden. Liegt der Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse vor oder ist dieses bestätigt, dann sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Für den Fall, dass schon Medikamente wegen einer Schilddrüsenerkrankung eingenommen werden, ist es in jedem Fall ratsam, die Jodidsubstitution vorher mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, denn hier kann es schon mal sein, dass kein zusätzliches Jodid eingenommen werden darf. Gleichzeitig wird die Funktion im Laufe der Schwangerschaft noch einmal überprüft, weil sich hier manchmal der Bedarf zur Anpassung der Dosierung ergibt. Auf der Internetseite http://nukmed.klinikum.uni-muenster.de/uploads/media/SCHWANGE.PDF können Sie die Empfehlungen der Uni Münster zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen in d. Schwangerschaft nachlesen. Das genaue Vorgehen sprechen Sie dann bitte mit Ihrem behandelnden Arzt ab. 3. die männlichen Hormone können bei einer Frau erhöht sein und ebenso den Kinderwunsch negativ beeinflussen, wenn sie erhöht sind. Hier ist dann meist die Frauenärztin oder der Frauenarzt die/der richtige Ansprechpartner(in). Wir finden dieses Phänomen häufig bei Frauen mit Übergewicht, aber auch bei normalgewichtigen Frauen und hier können wir relativ einfach Maßnahmen ergreifen. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB


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