Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni! Seit der 4.SSW habe folgendes Problem: An beiden Augen-Unterlidern zeigen sich unregelmäßige rote Flecken von der Nasenwurzel bis zum äußeren Augenlid. Die Haut dort ist heiß, juckt, spannt und trocknet immer mehr aus. Außerdem bilden sich Wassereinlagerungen, die mal mehr mal weniger deutlich sichtbare Schwellungen verursachen. - Frauenarzt und Augenarzt stehem dem ratlos gegenüber; der Dermatologe sagt, mein Körper reagiere auf "irgendetwas" mit Wassereinlagerungen, die sich "zufällig" an beiden Augen zeigten (an anderen Körperstellen habe ich das nicht) und diagnostizierte eine Urtikaria. Allergien wurden bis vor der SS nicht festgestellt; auch unter Heuschnupfen litt ich bislang nicht. Der Dermatologe hat mir die Salbe Tannosynt gegeben, die man lt. Beipackzettel jedoch nicht am Auge anwenden darf (sic!). Auch sein Tip, Umschläge mit kaltem schwarzem Tee (Gerbstoff) zu machen, nützen nichts. Lediglich Kühlung mit Eisbeuteln bringt vorübergehend Linderung. Da ich voll berufstätig bin, kann ich das aber nur abends praktizieren, was zuwenig ist. Nun hat der Dermatologe mir als letzten Ausweg Tabletten, die die Histaminausschüttung drosseln, angeboten. Hier plädiert er für Präparate, die schon länger auf dem Markt sind, weil besser erprobt, jedoch eher Müdigkeit bewirken als neuere. Ich möchte gerne vermeiden, diese Tabletten einzunehmen. - Haben Sie einen anderen Rat? Herzlichen Dank im voraus! Joels, 11. SSW
hallo Joel, sofern es sich um eine Art allergische Reaktion handelt, wären hier sicherlich auch bei entsprechender Indikation bestimmte Präparate einetzbar. In der Schwangerschaft können die meisten Antihistaminika bedenkenlos angewandt werden, insbesondere inhalative Präparate, die Cromoglicinsäure enthalten. Diese Substanz wirkt überwiegend lokal und zeigt kein erhöhtes Risiko für teratogene Schäden. Neben den inhalativen Substanzen können selbstverständlich auch Augen- oder Nasentropfen anwenden. Die Antihistaminika dürfen also zur Behandlung allergischer Erkrankungen, als Mittel gegen Schwangerschaftserbrechen und auch als Schlafmittel eingesetzt werden. Falls Kortikoide erforderlich sind, empfiehlt sich hier ebenfalls die inhalative Gabe wegen der wesentlich geringeren systemischen Wirkung. Die besten Erfahrungen liegen für Sprays vor, die Budesonid enthalten. Bei Orientierung an die Dosierungen kann man auch mit einer Langzeitmedikation keinen Schaden anrichten. Bei den Antihistaminika ist die Gabe von Terfenadin erst im 2.+3. Schwangerschaftsdrittel erlaubt, weil dann die Organbildung abgeschlossen ist. (Dr. E. Paulus, Universitäts-Frauenklinik Ulm). Nach Aussage von Dr.Paulus hat sich bei 200 Schwangeren mit Terfenadin keine eröhte Fehlbildungsrate gezeigt. VB
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