Frage: Polyp entfernen lassen?

Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin jetzt in der 12.SSW und nun wurde ein Polyp am Muttermund festgestellt. Eigentlich würde man ihn nicht operieren in der Schwangerschaft. Da ich aber vor 5 Monaten eine Fehlgeburt in der 21.SSW hatte wo ich vorher 4 Wochen unklare Blutungen und zum Schluss ein AIS hatte, steht dies nun doch zur Diskussion. Die Ärztin sagte, dass, falls dieser Polyp in der letzten Schwangerschaft auch da war, dieser die Blutung verursacht und diese staendige Blutung das Aufsteigen der Keime verursacht haben könnte. In der Tat gab es während meines Aufenthaltes im Krankenhaus eine einzige Ärztin die damals einen Polyp gesehen hatte, alle anderen haben dies damals verneint. Ich möchte natürlich einerseits die Schwangerschaft nicht gefährden durch diese Entfernung, andererseits habe ich große Angst vor einer weiteren Fehlgeburt und würde dieses "Risiko" gern aus der Welt schaffen.. Ich weiss nicht wie ich mich entscheiden soll. Es wäre gut zu wissen, in wieviel Prozent der Fälle diese OP trotz bestehender Schwangerschaft gemacht wird, welche Indikation es dafür gibt und wie hoch dabei dann das Risiko einer FG ist. Oder in wieviel Fällen so ein Polyp, auch wenn er immer mal blutet, trotzdem keine Gefahr für die Schwangerschaft darstellt. Wenn man nicht operiert, reicht es dann mithilfe von ph-Messung, Vagiflor und Utrogest soweit gute Voraussetzungen zu schaffen damit hoffentlich einfach keine gefährlichen Keime da sind die über diese Blutbahn aufsteigen können? Ich hoffe Sie können mir einige dieser Fragen beantworten und vielleicht ihre Meinung zu dieser Entscheidung sagen. Ganz vielen Dank im Voraus, Purzel

von Purzel2015 am 20.12.2016, 19:28



Antwort auf: Polyp entfernen lassen?

Hallo, mir würde ich sagen, das in mehr als 90 % der Fälle einen Polyp des Gebärmuttershalses nach der Geburt entfernt wird. Wenn diese Frage wirklich im Raum steht, dann wenden Sie sich dazu doch bitte an die zuständige Oberärztin/Oberarzt in einem größeren Perinatalzentrum, wo die Ärzte über die sicherlich viel größere klinische Erfahrung verfügen und mit Ihnen das optimale Vorgehen absterben können. Ein erhöhtes Infektionsrisiko ist wissenschaftlich dadurch überhaupt nicht belegt. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 20.12.2016