Frage: Plazentainfarkte?

Lieber Herr Dr. Bluni, ich hatte ihnen zu dem Thema schon mal geschrieben gehabt,aber ist schon sehr lange her............. Im Jahr 2012 hatte ich eine Totgeburt in der 40 SSW. Akute Plazentainsuffizienz! Die Diagnose vom Patholgen schreibe ich mal auf: 403 g schwere Plazenta, der 39. SSW mit dissoziierter Zottenreifungsstörung, diffuser Zottenstromafibrose und grobherdigen bis 7 cm großen frischen Fribringittterinfarkten, letztere ca. 20 % der gesamten Resorptionsfläche der Plazenta betreffend. Ferner Zeichen einer Abstoßungsreaktion. Keine Chorionammionitis,keine Malignität. Es war eine Spontangeburt, Komplikationsloser Schwangerschaftsverlauf. Inzwischen habe ich eine andere Frauenärztin. Sie hatte gemeint Plazentainfarkte sind nix ungewöhnliches nach einer Spontangeburt. (Das habe natürlich von anderen auch gehört) Ich dachte die ganze Zeit auf Grund des Infarktes ist es zu einer akuten Plazentainsuffizienz gekommen und mein Kind starb daraufhin. Jetzt kam mir plötzlich der Gedanke ob es auch grundsätzlich möglich ist das es so gewesen sein kann das dieser Plazentainfarkt bei der Geburt entstanden ist während ich mein totes Kind geboren habe.????? Oder ist das ausgeschlossen WEIL mein Kind und die Plazenta schon tot waren????? Warum ist dann mein Baby plötzlich gestorben? Allerdings habe ich im März 2014 mein zweites Kind per Kaiserschnitt 20 Tage vor ET geboren. Es war eine primäre Sectio. Aber diese Plazenta hatte auch einen Infakt gehabt und war eingeschränkt leistungsfähig wie sich herausstellte. Dieses Kind habe ich ja aber nicht selbst geboren also kann dieser Infarkt nicht bei der Geburt entstanden sein. Ich möchte gerne Ihre Meinung wissen. Das ist mir sehr wichtig. Ich möchte den Tod meines Sohnes verstehen. Weshalb? Warum?

von Baby4önak am 20.10.2015, 22:12



Antwort auf: Plazentainfarkte?

Hallo, 1.es ist natürlich richtig, dass wir solche Infarkte immer wieder sehen können; diese haben jedoch zum Glück meist keine Auswirkungen. Und ein solcher Plazentainfarkt ist auch sicherlich nicht gleichzusetzen mit einem Herzinfarkt, der dann gleich fatale Auswirkungen hat. 2. das bedeutet, solche Infarkte können eigentlich nur in einem Gesamtkontext interpretiert werden und gerade bei einem so tragischen Ereignis, wie von Ihnen beschriebenen, ist es meist ein chronischer Verlauf, bei dem es eben darauf ankommt, was die vorherigen Ergebnisse des Ultraschalls hinsichtlich des Wachstums und der Versorgungslage ergeben haben, wie gegebenenfalls die CTGs ausgesehen haben und wieder dazu die Einschätzung der Ärzte vor Ort war. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 21.10.2015