Mitglied inaktiv
Guten Tag! Ich habe in meiner ersten SS eine Gebährmutterhalsschwäche und vorzeitige Wehen gehabt. In der 28SSW habe ich im KH ein Arabien-Pessar gesetzt bekommen und mußte Partusisten nehmen.Mein Sohn kam dann in der 38SSW. Nun bin ich in der 19SSW und es wurde eine Verkürzung des Gebährmutterhalses auf 3,2cm festgestellt, ich soll mich schonen,was aber nicht immer so möglich ist mit einem 18 Monate alten Sohn.Ist es denn möglich mir ambulant beim FA jetzt schon ein Pessar setzen zu lassen?Meine Ärztin sagt,dass es sowieso abklärungsbedürftig wäre und ich dann sowieso ins KH müßte! Ich wüßte nicht wohin mit meinem Sohn,wenn ich wieder ins KH müßte und einem Fremden will ich ihn natürlich nicht überlassen! Vielen Dank Nicole
liebe Nicole, 1. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet. Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung (deutlich vor der 34. SSW), dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung ein gewisses Risiko für eine Frühgeburt. Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung. Die Länge alleine lässt hier keine Rückschlüsse zu, ausser, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Man muss dieses aber immer im Gesamtzusammenhang sehen: Sehr hilfreicht ist hier, wenn man weiss, ob die Frau Beschwerden (Kontraktionen oder gar Wehen hat)hat, ob sich Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide finden, die auch der Auslöser sein können oder ob sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine weitere Verkürzung des Gebärmutterhalses finden. Unter entsprechender Schonung und Magnesiumeinnahme kann es hier zu einer Verbesserung der Situation kommmen. 2. die Vorgeschichte stellt sicher ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit dar, wobei man dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen kann. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist sicher neben der ausreichenden Aufklärung und Information durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin auch das Gespräch über mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert-Kontrollen, die prophylaktische Einnahme von Magnesium und der frühzeitige Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und eine Verkürzung des Gebärmutterhalses gemessen im vaginalen Ultraschall. VB