Hallo!
Ich bin heute ET + 4 und habemir die ganze SS über eine Entbindung im Geburtshaus gewünscht. Nun war ich heute zur VU bei einer anderen Ärztin, die ich vorher noch nicht kannte. Die meinte, daß mein Baby wahrscheinlich sehr deutlich über 4000g haben wird, ich zu viel Fruchtwasser habe und sie sich sehr wundert, warum bei mir nach der 25.SSW kein Blutzuckertest mehr gemacht worden ist.
Da ich selbst sehr klein bin (1,50m), mein Baby aber durch Palpation & US-Messung so groß und besonders auch schwer zu sein scheint, hat sie mir gesagt, ich sollte nun doch mal über eine KH-Entbindung bzw. sogar einen geplanten KS nachdenken. Denn die Gefahr, daß die Schultern stecken bleiben und es zu einer Plexusläsion kommt, sei schon recht groß.
Im US waren auch richtige Speckfalten zu sehen, und der Bauchumfang des Babys war deutlich größer als der Kopsumfang (37cm bzw. 33cm).
Was sie überhaupt nicht verstanden hat, ist, warum nie einer eine weitere Untersuchung z.B. auf Diabetes unternommen hat und auch niemand überhaupt gesagt hat, daß das Baby ungewöhnlich groß ist.
Meine eigentlich Frage ist nun (weil ich mich bisher damit noch gar nicht beschäftigt habe):
Wo genau liegt der Unterschied zwischen einer PDA und einer Spinalanästhesie? Und welche ist für einen geplanten KS eher zu empfehlen? Welche Wirkungsunterschiede gibt es?
Vielen Dank schon mal!
Katharina
Mitglied inaktiv - 27.04.2006, 14:53
Antwort auf:
PDA vs. Spinalanästhesie
hallo Katharina,
in den großen Kliniken ist die Spinalanästhesie beim geplanten Kaiserschnitt sicher mittlerweile das Verfahren der Wahl. Eine Vollnarkose wird man hier nur noch in ganz begründeten Fällen durchführen.
Die Erfahrungen mit der Periduralanästhesie (PDA) unter der Geburt sind insgesamt sehr gute, da man neben der Schmerzlinderung zu einer Entspannung der Patientin beitragen kann, die den gesamten Geburtsverlauf erleichtern kann und auch dazu beitragen kann, Komplikationen zu reduzieren/verhindern.
Die Schwangere erhält bei beginnender Muttermundseröffnung und voranschreitendem Geburtsverlauf je nach Bedarf und Zeitpunkt eine Periduralanästhesie. Diese gibt es auch in Form einer Tropfinfusion (Sufentanyl-PDA), mit der die Patientin herumlaufen kann.
Bei der PDA (Periduralanästhesie)wird das Medikament zur Schmerzunterdrückung in den Raum vor dem Spinalkanal, also dort, wo sich die Rückenmarksflüssigkeit befindet, gespritzt und wird dann entweder regelmäßig nachgespritzt, über eine Pumpe regelmäßig nachgespritzt (über Anforderung der Patientin) oder als Dauerinfusion gegeben.
Hingegen wird bei bei der Spinalanästhesie, die nur bei einem Kaiserschnitt durchgeführt wird, mit einer dünnen Kanüle das Betäubungsmittel direkt in den Raum, in dem sich die Rückenmarksflüssigkeit befindet, gespritzt.
Bei beiden besteht das Risiko des Blutdruckabfalls, wobei das Risiko bei der Spinalanästhesie etwas höher ist. Die Spinalanästhesie ist aber aus eigener Erfahrung heraus ein hervorragendes Verfahren bei planmäßigem Kaiserschnitt, man hat die lange Vorlaufzeit von ca. 20 Minuten nicht. Jedoch wird diese Form der Anästhesie noch nicht in allen Abteilungen regulär angeboten.
Es kann selten zu Komplikationen kommen, über die Sie der Narkosearzt eingehend aufklären wird. Unter anderem sind das der Abfall des Blutdrucks mit Verschlechterung der kindlichen Herztöne, Verletzung von Blutgefäßen und Nerven mit der extrem seltenen Komplikationen von Gefühls- oder Bewegungsstörungen, Kopfschmerzen oder ähnlichem.
Es gibt hierzu den sehr informativen Aufklärungsbogen zur PDA der Universitätsklinik Düsseldorf im Internet. Er ist steht zum download zur Verfügung und bietet sicher noch einiges mehr an Infos, als ich es hier schon getan habe. Darüber hinaus kann er noch offene Frage vielleicht beantworten und auch eventuelle Ängste vor diesen Verfahren eventuell beseiteigen.
Es gibt hierzu unter
http://www.rund-ums-baby.de/pda.htm
weitere Informationen.
Auf den Internetseiten des Evangelischen Krankenhauses Düsseldorf können Sie einen Aufklärungsbogen zur Periduralanästhesie einsehen:
http://www.evk-duesseldorf.de/pdfs/6dc7c_Aufklaerungsbogen_Anaesthesie.pdf
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 27.04.2006