Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

nochmal wg Toxo

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Frage: nochmal wg Toxo

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Hallo Dr. Bluni, ich möchte Ihnen noch eine Frage stellen, weil ich einfach zu ängstlich bin. Ich habe von Anfang an frisch gepreßten Möhrensaft getrunken (ich habe die Möhren direkt aus der Pckg. in den Entsafter gelegt) d.h. ungewaschen. Meine Frage ist jetzt, kann das bei mir eine Toxoplasmose ausgelöst haben. Genauso wie die Salami die ich gegessen habe. Am 22.3. habe ich das Ergebnis des ersten Test bekommen. Sollte ich jetzt nochmal mein Blut testen lassen ob ich es in der zwischenzeit bekommen habe um es rechtzeitig zu behandeln, wenn dort was ist? Und noch eine Frage ich habe gehört Vit A ist nicht so gut in der SS (bin 14. SSw) habe immer am Tag ein Glas frischgepreßten Möhernsaft getrunken a 0,2 l, ist das zuviel? Danke für Ihre Mühe.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Silena, eine schwangere Frau sollte nicht meinen, sie müsste sich mit Bekanntwerden der Schwangerschaft komplett von der Aussenwelt abkapseln, für die kommenden neun MOnate nur noch NASA-Astronautenkost zu sich nehmen, um sich dann nur noch zur Geburt des Kindes rufen zu lassen, da ja da draussen eine Menge potentieller Gefahren vorhanden ist. Leider werden derartige Vorstellungen in zunehmendem Maße durch Veröffentlichungen in allen möglichen Medien und den selbsternannten Expertinnen mehr als geschürt. Die Infektion mit Toxoplasmen ist über den geannten Weg sicher wenig wahrscheinlich. Bei Unsicherheit sollte mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin über eine Testung des Immunstatus gesprochen werden. 2. Überdosierungen mit Vitaminen betreffen in der Schwangerschaft vor allem das Vitamin A. Die außerhalb der Apotheke erhältlichen Multivitamin-Präparate und Säfte sind in aller Regel frei von Vitamin A. Multivitamin-Präparate aus der Apotheke können Vitamin A enthalten, jedoch nur in einer auch für Schwangere sicheren Dosis von maximal 5000 I. E. Schwangere Frauen und Frauen mit Kinderwunsch sollten nur soviel Vitamin A aufnehmen, daß sie – besonders am Anfang der Schwangerschaft – im Rahmen der zur Zeit gültigen Sicherheitsgrenzen bleiben. Nach Durchsicht der aktuellen Literatur zu dieser Frage kann man sich wohl am ehesten an die von Schäfer & Spielmann ("Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit") halten. Sie empfehlen, eine Tagesdosis von 6000 IE Vitamin A nicht zu überschreiten. Bei ausgewogener Ernährung besteht, auch nach der Ansicht der Autoren, kein Grund, Vitamin A in Tablettenform zu subsitutieren, es sei denn, es läge eine nachgewiesene Mangelsituation vor. Das Vitaminoid beta-Carotin wurde lange Zeit als "Provitamin A", eine Vorstufe des Vitamin A, weit unter seinem Wert behandelt. In seiner Funktion als wichtiges Antioxidans ist es heute dem Vitamin A zumindest gleichrangig. Es ist in die Faserstruktur der Obst- und Gemüsesorten so fest eingebaut, daß nur 40 bis 60 Prozent vom Körper aufgenommen werden können je nach Zubereitung: Säfte und Breie liefern durch die starke Verkleinerung der Faserstruktur die größte Ausbeute). Der Rest wird mit der Verdauung ausgeschieden. Bei sehr gesunder Kost mit frischem Obst und Gemüse zu jeder Tagesmahlzeit werden bis fünf Milligramm beta-Carotin aufgenommen, bei "Normalkost" ein bis drei Milligramm. VB


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