Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Nierenstau+zu hoher Ph-Wert in der 22.SSW

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Nierenstau+zu hoher Ph-Wert in der 22.SSW

Mitglied inaktiv

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Hallo! Habe seit Freitag einen Harnstau in der rechten Niere.Die Schmerzen merk ich besonders nach einer langen Nacht.Wenn ich früh aufstehe und mich bewege gehen sie wieder weg. Habe Tabletten von meiner Ärztin bekommen die heißen:CEC 250 (Cefacelor).Meine Fragen sind nun diese Können sie dem Baby schaden und kann das Baby durch diese Stauung mit befallen werden?Mein Urin war aber ohne Bakterien.Sie hat nur noch einen Abstrich gemacht und die Auswertung erfahr ich am 3.2.04. Habe auch einen zu hohen Ph-Wert beim Ausfluß und sie hat mir daher:Eubiolac Verla Scheidentabletten verschrieben. Wie äußert sich dieses auf das Baby? Wie passiert wenn die Stauung nicht weg geht? Vielen,vielen Dank schonmal im vorraus. MfG Katja


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Katja, sicher hat ein solcher Nierenstau eine Bedeutung für Mutter und Kind. Der Stau ist meist einseitig und verschwindet in vielen Fällen von selbst. Er kann begleitet sein von Flankenschmerzen und Harnwegsinfektionen oder aber auch symptomlos verlaufen. Die genannten Beschwerden können auch dazu führen, dass die Frau nicht mehr richtig schlafen kann. Sofern der Stau nicht besonders ausgeprägt ist, die Frau beschwerdefrei ist und der Urin in Ordnung ist, würde man versuchen, dieses nur zu beobachten und meist auch antibiotisch zur therapieren. Die Frau selbst kann den Verlauf nicht beeinflussen. In extremen Fällen kann sogar eine Schienung des Harnleiters notwendig werden. Wobei dieses immer durch die Klinik entscheiden werden sollte. Die Indikation zu einer solchen Maßnahme wird natürlich sehr streng gestellt. Bei einem Stau kann es zu Entzündungen des Nierenbeckens kommen, was vorzeitige Wehen begünstigen kann und langfristig kann sich ein solches Geschehen negativ auf die Nierenfunktion auswirken. Aus diesem Grund ist hier häufig eine antibiotische Behandlung unumgänglich. Und eine solche ist auch mit einem Antibiotikum, wie dem genannten, möglich. Zusätzlich kann der Betroffenen bei Beschwerden ohne Bedenken etwas zur Entkrampfung gegeben werden. Eine bakterielle Besiedlung der Vagina in der Schwangerschaft (bakterielle Vaginose) steht im Verdacht, insbesondere nach Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels, für Fehlgeburten, vorzeitige Wehen, vorzeitigen Blasensprung und Frühgeburtlichkeit verantwortlich zu sein. Eine solche Besiedlung kann neben der Beurteilung des Scheidensekretes im Mikroskop durch Anfärbung beim behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und mit einer ph-Wert-Bestimmung ausgeschlossen werden. Neben Teststreifen gibt es mittlerweile im Handel auch Handschuhe zu kaufen, mit denen die Frau eine ph-Wert-Bestimmung eigenständig durchführen kann Aus dieser Erkenntnis heraus resultiert die Empfehlung, insbesondere bei Frauen mit einem Risiko, in der Schwangerschaft den ph-Wert regelmäßig zu kontrollieren, bzw. rechtzeitig eine so genannte bakterielle Vaginose auszuschließen und ggf. zu therapieren. Man sollte sich aber darüber im klaren sein, dass dieses nur eine Ursache neben diversen anderen zum Teil noch unbekannten Faktoren ist, die man für die Problematik der Frühgeburtlichkeit verantwortlich machen kann. Die bakterielle Besiedlung ist somit alleine sicher nicht der Weisheit letzter Schluss und das Problem ist viel komplexer. Dieses hat Herr Prof. Petersen einer der großen Experten auf dem Gebiet der gynäkologischen Infektionen von der Universitätsfrauenklinik Freiburg in einem Kommentar des Deutschen Ärzteblattes zu einem Artikel von Dorothee Hahne in Heft 12/2001: mit dem Titel „Frühgeburt durch pH-Selbstkontrolle“ geschrieben. Dieses kann nachgelesen werden unter www.aerzteblatt.de. Insofern sollte jede Schwangere mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin über die für sie individuell sinnvollste Diagnostik und die Risiken für oben genannte Probleme sprechen. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo Katja! Einen Nierenstau hatte ich in der ersten Schwangerschaft auch. Dadurch kann es vermehrt zu Harnwegsinfektionen kommen, der Urin sollte regelmäßig kontrolliert werden. Dem Baby macht der Stau erstmal nichts. Das medikament kenne ich nicht. Der hohe PH- Wert in der Scheide kann auf eine Infektion hinweisen. Die Milchsäuretabletten helfen, wieder eine gesunde Scheidenflora herzustellen. Dann kann der Körper die Infektion oft ohne weitere Medikamente bekämpfen. Eine unbehandelte Infektion in der Scheide kann zu vorzeitigen Wehen/ zur Frühgeburt führen. Eubiolac ist für das Baby vollkommen unbedenklich, ich (14.SSW) nehme die auf Anraten meiner Ärztin vorsorglich 1-2 Mal in der Woche. LG, Silke


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