Frage: Nabelumschlingung in der 32ssw

Hallo Herr Dr, unsere Enkeltochter hat sich in der 32ssw so mit der Nabelschnur umwickelt ein mal den Hals einmal um den Bauch und dreimal eng um das Füßchen, so das sie daran verstarb.Sie haben bei einer Antwort geschrieben,das eine Umschlingung vorkommt aber nicht so relevant sei,bei unserer Enkeltochter war die ihr Verhängnis.Meine Frage kann man die auf dem Ultraschall erkennen ob sich das Baby so eingewickelt hat oder kann es auch sein da meine Tochter zu wenig Fruchtwasser hatte das es dadurch passiert ist wei sie nicht mehr wie in einer Schwimmblase schwebte? Die Trauer ist noch groß aber der Kinderwunsch einer Folgeschwangerschaft ist auch im Raum meine Tochter und auch wir haben große Angst das es wieder passiert wir man dann anders betreut? Ich würde mich über eine Antwort freuen LG Fr.Kniep

Mitglied inaktiv - 05.05.2011, 19:38



Antwort auf: Nabelumschlingung in der 32ssw

Liebe Frau Kniep, 1.das ist selbstverständlich für die Eltern ein sehr trauriges Ereignis. Aber, dennoch kommt dieses sehr sehr selten vor und wir haben täglich Frauen, deren Kinder eine oder auch mehrere Nabelschnurumschlingungen haben, ohne, dass dieses relevant wäre. Und so sehen wir eben immer mal wieder vor der Geburt schon, dass es eine Nabelschnurumschlingung gibt. Und zum Glück ist dieses dann meist kein Grund, sich gleich zu sorgen und eine klinische Konsequenz ziehen wir daraus nur indirekt. Selbstverständlich sollte mit den Eltern bei Bekanntwerden über die Situation gesprochen werden und auch darüber, dass es in seltenen Fällen zu Problemen, wie Herztonabfällen kommt. Dieses kann dann auch mal einen Kaiserschnitt notwendig werden lassen. Für das Geburtshilfeteam ist die Kenntnis darüber umso wichtiger. Denn wenn dieses bekannt ist, können bestimmte Verläufe und Veränderungen im CTG besser interpretiert werden. Letztlich stellt diese Lageveränderung der Nabelschnur also meist keinen Grund dar, generell einen Kaiserschnitt zu empfehlen. Aufgrund der Vorgeschichte wird es bei der Enkeltochter aber sicher berechtigt sein, über einen primären Kaiserschnitt zu sprechen, wenn sich schon in der Schwangerschaft erneut eine Nabelschnurumschlingung zeigen wird. 2. inwiefern das verminderte Fruchtwasser (gab es Hinweise auf eine nicht mehr ausreichende Plazentafunktion?) vielleicht mitursächlich oder gar primär ursächlich war, kann wohl am besten ein erfahrener Facharzt beurteilen, der die genauen Befunde aus der Schwangerschaft kennt. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 06.05.2011