Frage: Metformin bei IR in der Schwangerschaft

Liebes Ärzte–Team Ich habe einen 7 jährigen Sohn aus 1. Ehe, nun bin ich (endlich!) mit 39 Jahren wieder schwanger (6.Woche) mit meinem neuen Partner. Dies hat eine Vorgeschichte, denn innerhalb von 8 Monaten wurde ich immer schnell spontan schwanger, hatte aber 3 Fehlgeburten zwischen 6. und 10. Woche. Schilddrüse, Genetik , Gerinnung, alles ist super, lediglich eine Insulinresistenz wurde festgestellt (Homa–Index 2,6, Nüchterzuckerwerte zu hoch, nach Belastung aber gut) PCO habe ich nicht, Eisprünge finden seit Jahren immer regelmäßig statt. Nun habe ich nach einer Beratung im Kinderwunschzentrum Metformin genommen, 2x850 mg und bin wieder schwanger, man hofft, dass es dadurch hält. Aber wie geht es weiter? Mein FA ist ganz ehrlich und sagt er kenne sich nicht aus, ob und wenn ja wie hoch ich Metformin weiter nehmen soll. Im Netz liest man ja alle möglichen Varianten, teils sogar die ganze SS weiter nehmen. Ich muss dazu sagen, dass ich in der 1. Schwangerschaft auch Probleme mit dem Nüchternzuckerwert hatte und auch außerhalb der SS waren insbesondere Nüchternzucker zu hoch, Langzeitzucker aber normal (5,1) Mein Vater hat Diabetes Typ2. Was empfehlen Sie denn bei meiner Situation? Metformin in gleicher Dosis weiter nehmen? Absetzen? Wobei ich dann Angst hätte die 4. Fehlgeburt zu erleiden. Oder Schnellstmöglicher auf Insulin umstellen? Ich freue mich über eine Antwort Maryan

von Maryan am 23.09.2020, 10:32



Antwort auf: Metformin bei IR in der Schwangerschaft

Guten Tag, wenn man unter Metformin schwanger wird, sollte man normalerweise auf Humaninsulin umstellen. Wie immer, gibt es auch hier gewisse Ausnahmen. Typ-2-Diabetikerinnen z.B. sollten möglichst schon bei Planung einer Schwangerschaft auf Humaninsulin um- und eingestellt werden. In ausgewählten Einzelfällen kann Metformin eine alternative Therapieoption für übergewichtige Typ-2-Diabetikerinnen darstellen. Ein Gestationsdiabetes, der einer medikamentösen Therapie bedarf, sollte ebenfalls mit Humaninsulin behandelt werden. In ausgewählten Fällen kann Metformin eine alternative Therapieoption für übergewichtige Typ-2-Diabetikerinnen darstellen. Wenn Metformin im Rahmen eines PCOS verordnet wird, sollte es in der Regel nach erfolgreich eingetretener Schwangerschaft abgesetzt werden. Die Entscheidung über eine längere Therapiedauer bedarf einer individuellen Prüfung durch den behandelnden Arzt/Ärztin unter Berücksichtigung der Krankenvorgeschichte der Patientin. Also eher umstellen.... Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle

von Dr. med. Christian Karle am 23.09.2020