Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Magnesiumdosis und Milchsäurezäpchen

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Frage: Magnesiumdosis und Milchsäurezäpchen

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin nach einer Frühgeburt in 2006 wieder schwanger. Laut meiner Ärztin soll ich prophylaktisch Milchsäurezäpchen anwenden (obwohl bei mir damals keine Infektion nachgewiesen wurde), von prophylaktischer Einnahme von Magnesium sprach sie gar nicht. Da ich meinen nächsten VU Termin erst in 4 Wochen habe, wollte ich inzwischen selber mit der Magnesium Gabe beginnen. Wie oft wieviel mg Magnesium ist sinnvoll? Und wie oft und wie lange die Milchsäurezäpchen? Mein Ärztin sagt, so einmal/Monat 6 Zäpchen müssten ausreichen, wie sehen Sie das? Danke schön, Petra


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Petra, 1. die Vorgeschichte stellt sicher ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit dar, wobei man dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen kann. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist sicher neben der ausreichenden Aufklärung und Information durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin auch das Gespräch über mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert-Kontrollen, die prophylaktische Einnahme von Magnesium und der frühzeitige Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und eine Verkürzung des Gebärmutterhalses gemessen im vaginalen Ultraschall. 2. für die Effektivität einer vorsorgliche Anwendung von Milchsäurebakterien gibt es bis heute keine Belege. 3.bei der Magnesiumsubstitution erwies sich eine Dosierung von 15 mmol oder 300 mg pro Tag als wirksam und sicher. Sehr wichtig zu erwähnen ist, dass sich in Studien bestätigt hat, dass die Einnahme von Magnesium eine prophylaktische Wirkung hat gegenüber einer Präeklampsie („Gestose“) hat. Die Dosis kann meist ohne Bedenken gesteigert werden. Einzige Nebenwirkung wäre dann bei zu hoher Dosis Durchfall. Die manchmal noch vertretene Ansicht, Magnesium etwa ab der 37. SSW absetzen zu müssen, weil es vielleicht die Geburt verzögern würde, ist mittlerweile überholt. Auch, wenn wehenhemmende Maßnahmen etwa mit der 37. SSW abgesetzt werden sollten, kann bei entsprechenden Beschwerden (Wadenkrämpfen u.a.) das Magnesium bedenkenlos weiter fortgefürht werden, denn in der oralen Verabreichungsform wird das Magnesium kaum geburtsreife Wehen unterdrücken. VB VB


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