Mitglied inaktiv
Lieber Doc. Bluni, komme gerade von der Feindiagnostik! Der Arzt war sehr unfreundlich und auch kaum bereit mir was zu erlären! In meinem Mutterpaß steht nun was von biventrikulärem White Spot! Er sagte, das dies im Laufe der SS wieder verschwinden kann, ich doch aber eine Fruchtwasseruntersuchung machen sollte, um fetale Schädigungen auszuschließen! Was kann er damit meinen??? Bin momentan ziemlich sauer und verunsichert, weil von einem Spezialisten hätte ich mehr erwartet! LG Katja
liebe Katja, eigentlich gehört es doch zu den Aufgaben eines solchen Spezialisten, dass er/sie das Paar bei solchen Auffälligkeiten über deren Bedeutung informiert und hier eine Hilfestellung zur Entscheidungsfindung gibt. Der sog. white spot/hyperechogener Focus, der in den meisten Fällen im linken Ventrikel nachweisbar ist, gehört zu den so genannten softmarkern (sonographische Hinweiszeichen auf eventuelle Fehlbildungen). Er kann deshalb sowohl mal ein Hinweis für einen Herzfehler als auch eine chromosomale Störung sein. Ansonsten kann dieses Phänomen aber auch ohne begleitende Störung in Erscheinung treten. Nur etwa 50% aller (wenigen) Studien gehen überhaupt von einer Risikoerhöhung bezüglich Trisomie 21 (Down-Syndrom) aus. Eine exakte, vor allem quantitative Beurteilung ist daher icht möglich. Die SChwangere sollte in diesem Fall durch den Spezialisten für pränatale Diagnostik darüber aufgeklärt werden, dass der völlige Ausschluss genetisch und nicht genetisch bedingter Entwicklungsstörungen oder Fehlbildungen, selbst bei unauffälligem Befund, durch eine US-Untersuchung alleine, nicht möglich ist. Zusammenfassend lässt sich also sagen: der white spot im Herzen als so genannter diskreter "Chromosomenmarker" ist nur mit einer geringen Erhöhung des sogenannten Altersrisikos verknüpft. VB