Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Kochsalztabletten

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Kochsalztabletten

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Hallo Dr. Bluni, da ich in der ersten Schwangerschaft ziemliche Probleme mit Ödemen hatte, nehme ich nun also täglich Magnesium und ab und zu Calcium. Nochmals danke für den Tipp! Bin momentan ein bißchen am Einlagern. Jetzt hat mir die Hebamme noch Kochsalztabletten empfhlen. Die habe ich mir auch besorgt, weiß allerdings nicht, wieviel ich nehmen soll. In einer Tablette sind: Natriumchlorid DAB 225 mg und Natriumhydrogencarbonat DAB 25 mg. Ich habe gehört, das das nach Gewicht geht? (unter 80 und dann wechsel bei über 90 kg?) Wiege 88 kg und bin in der 31 SSW. Danke für die Antwort. Liebe GRüße Heike


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Heike, ich kenne diese EMpfehlung nicht, dass die Frau über die tägliche NAhrung hinaus auch Kochsalztabletten einnehmen sollte. Insofern kann ich auch zu der empfohlenen Dosis so nichts sagen. man nimmt an, daß die Ödeme Ausdruck einer gestörten Nierenfunktion sind, in deren Folge es zur Ansammlung von Natrium kommt und somit zur Wassereinlagerung im Gewebe außerhalb der Zellen, was dann zur Gewichtszunahme führt. Wenn kein Bluthochdruck oder eine Eiweißausscheidung vorliegen, dann stellen die alleinigen Oedeme keinen Risikofaktor dar. Die Beine sollten möglichst -wenn möglich - häufig hochgelagert werden. Wechselduschen und Schwimmen sind hier sicher sinnvoll, da durch den hydrostatischen Druck des Wassers die Ödeme zurückgedrängt werden können. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluß auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer Gestose in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden. Nicht unerwähnt bleiben, sollten Möglichkeiten der Akupunktur, mit der man diese Oedeme sehr effektiv behandeln kann. Die bisher übliche Behandlung mit Reis-/Obsttagen, salzarmer und flüssigkeitsreduzierter Kost sollte von jeder werdenden Mutter strikt abgelehnt werden, da sie nicht hilft und die Erkrankung sogar noch verschlimmern kann. Entwässerungsmittel dürfen schon seit 1986 nicht mehr eingesetzt werden, auch pflanzliche Entwässerungsmittel, wie zum Beispiel Brennesseltee usw., sollten nicht statt dessen benutzt werden. VB


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