Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Knacken & Schmerzen in Handgelenken

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Frage: Knacken & Schmerzen in Handgelenken

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Lieber Dr. Bluni, ich bin zwar nicht mehr schwanger, aber ich hoffe, dass Sie mir trotzdem weiterhelfen können, da mein Problem scheinbar typischerweise während der SS auftritt. Meine Tochter ist 6 Monate alt und ich habe ein Karpaltunnelsyndrom. Die Beschwerden begannen erst nach der Geburt. E begann mit tauben Fingern und Kribbeln links, Zugleich schmerzte und knackte mein Handgelenk rechts (ich habe nicht ganz verstanden, welche Ursachen das hat und ob das auch mit dem Karpaltunnelsyndrom zusammenhängt). Vom Arzt bekam ich Manschetten für beide Seiten. Ich habe versucht, sie zu tragen, aber mit einem Baby ist das so gut wie unmöglich. Ich trage also nachts immer zumindest eine (abwechselnd) und tagsüber ab und zu eine. Das Kribbeln taucht inzwischen nur noch nachts auf. Inzwischen knackt und schmerzt aber auch das linke Handgelenk, ich kann beide schlecht belasten. Sie rasten oft ein, schmerzen dann und rasten dann wieder aus. Mir wurde gesagt, dass das Karpaltunnelsyndrom nach dem Abstillen wahrscheinlich besser wird. Im Moment werden die Beschwerden eher schlimmer (ich stille noch, ersetze z.Zt. 1-2 Malzeiten) und ich frage mich, ob ich noch irgendetwas dagegen tun kann. Ich kann Dinge wie volle Kannen oder Pfannen nicht mehr heben, ohne dass das Gelenk schmerzhaft abknickt. Hat es vielleicht mit einem Mangel zu tun, den ich ausgleichen kann? Ich versuche, die Handgelenke nicht so stark zu belasten und mir Maxi Cosi u.ä. über den Arm zu hängen. Aber es gelingt mir natürlich nicht, beide Seiten ausreichend zu schonen. Kann es zu dauerhaften Schäden kommen? Muss ich einfach durchhalten und es geht wirklich weg? Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine Einschätzung. Beste Grüße Jana


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Jana, 1.ja, auch in der Stillzeit kann sich das Karpaltunnelsyndrom bemerkbar machen. Dabei gelten die gleichen Empfehlungen, wie in der Schwangerschaft. Diese Symptome sind nicht zwangsläufig mit Langzeitfolgen verbunden. 2, die Schwangerschaft ist ein wichtiger auslösender Faktor für die Erstmanifestation eines Karpaltunnelsyndroms (KTS) oder für eine Verschlechterung vorbestehender Beschwerden. Mindestens 7% aller Schwangeren leiden an Empfindungsstörungen in den Händen (Schwangerschaftsparästhesien) Ein KTS kann sich auch erst nach der Entbindung und insbesondere bei stillenden Müttern entwickeln. Bei letzteren wurde eine verzögerte Rückbildung der Sensibilitätsminderung beschrieben. Andererseits zeigt sich aber auch ein rasches Abklingen der Symptome nach dem Abstillen. Die Mehrzahl der Patientinnen zieht Untersuchungen zufolge wegen der erheblichen Beschwerden und anhaltender sensibler Defizite die operative Behandlung dem Abwarten vor. Diese Ergebnisse zeigen, dass die von manchen Fachvertretern noch geäußerte Auffassung, dass sich nach der Entbindung operative Maßnahmen erübrigen würden, nicht immer haltbar ist. Darüber hinaus zeigten weitere Untersuchungen, dass nach einer Latenzzeit von 2-16 Jahren erneut Symptome auftreten können, so dass letztlich eine Operation unumgänglich wurde. Dieses ist eine Zusammenfassung aus der Fachzeitschrift „Der Gynäkologe“, 2001; 34:173–174 Wie im Einzelfall am besten vorzugehen ist, sollte dann mit den Ärzten vor Ort besprochen werden. VB


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Liebe Jana, hatte dieses karpaltunnel-dings auch nach meiner ersten schwangerschaft. auch für mich war es kaum möglich dem normalen alltag nachzugehen. physio-therapie half nichts und ich bekam einen op-termin im krankenhaus. dann habe ich meinen bis dato noch überschüssigen schwangerschaftskilos (ich hatte 22 kg zugenommen) den kampf angesagt und bin zu den weight watchers gegangen. in kurzer zeit verlor ich viel gewicht und meine beschwerden im handgelenk waren wie weggeblasen... kann es sein, dass du vielleicht auch viel zugenommen aber nicht mehr abgenommen hast? lg chizzma


Mitglied inaktiv

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Hallo Chizzma, nein, das ist ja das Seltsame. Ich habe in der SS 13 Kilo zugenommen, das meiste in den letzten Wochen. Da hatte ich auch etwas Wassereinlagerungen, aber es hat mich kaum gestört. Ich habe innerhalb einer Woche nach der Geburt wieder 10 Kilo runter gehabt (inkl. Geburt natürlich). Inzwischen wiege ich fast 3 Kilo weniger als vor der Schwangerschaft - ca. 57,8 Kilo. Ich war schon immer recht schmal und habe - gerade in Stresszeiten - schnell abgenommen. Das Stillen zehrt ja auch. Daran kann's also nicht liegen. Naja, ich werde wohl nochmal zum Arzt gehen. Du wurdest dann letztendlich nicht operiert? Ich will das möglichst vermeiden, will also durchhalten und abwarten, wie es sich nach dem Abstillen entwickelt. So wie es jetzt ist, ist es sehr lästig - aber ich kann damit noch eine Weile leben, wenn es nicht schlimmer wird. Naja, danke jedenfalls! LG jana


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