Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Kindsbewegungen an "komischen" Stellen ?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Kindsbewegungen an "komischen" Stellen ?

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Hallo, ich hätte ein paar Fragen zum Thema Kindsbewegungen: Ich bin jetzt in der 23. SSW und kann NICHT behaupten, dass ich schon regelmäßige Bewegungen spüre, wie das allgemein so gesagt wird, dass es ab der 18. – 20. SSW so sein sollte. WENN ich was spüre, was selten der Fall ist, dann sind es eher so sanfte Stiche, man mag auch sagen Stupser, aber eher seitlich, so wie wenn man von Seitenstechen spricht, aber meist oberhalb des Nabels, wo das KInd ja bis jetzt noch gar nicht liegt. Oder, und dies sind die meisten, die Stiche sind unten Richtung Scheide. Immer nur so für einen ganz kurzen Moment, manchmal auch mehrere hintereinander. Was auch vorkommt, dass ich dies im unteren Rücken in der Nierengegend entweder links oder rechts spüre. Dass es sich anfühlt „wie das Schlagen eines Schmetterlingsflügels“ kann ich absolut nicht bestätigen. Ist es normal, dass ich diese Stiche in Regionen spüre, wo das Kind sich gar nicht aufhält ? Kann es außerdem sein, dass das Kind bei seinen Bewegungen auch mal irgend einen Nerv trifft, so dass ich auch im Bein zum Beispiel was spüre ? Ab welcher Zeit sollten eigentlich die Bewegungen regelmäßig und deutlich sein (glaube, man sagt mind. 10 innerhalb von 12 Stunden oder so? ) ? Ich mach’ mir halt schon Sorgen, dass es bei mir so wenig und vor allem nicht richtig zuzuordnen ist, denn da ich Probleme mit meiner Verdauung habe, könnten das meiste, was ich so als Bewegungen vielleicht definieren würde, auch Darmbewegungen sein. Ich war erst letzte Woche beim US und muss erst wieder in 3 Wochen hin. Bis jetzt alles unauffällig laut Doc. Von einer Vorderwandplazenta hat er übrigens nichts gesagt. Übermäßig dick ist meine Bauchdecke auch nicht, hatte vor der SSW oberes Normalgewicht, mittlerweile aber schon 13 kg in 23 Wochen zugelegt. Viele Grüße


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Marie, 1.es lässt sich klinisch nichts daraus ableiten, dass die kindlichen Bewegungen auf einer bestimmten Seite mehr als an einer anderen verspürt werden. 2. ein starres Schema haben die Kinder nicht, nach dem sie sich bei allen Schwangeren gleich bewegen. Dies kann individuell völlig variieren und an vielen Faktoren liegen. Aber, die subjektiv erlebten Kindsbewegungen geben indirekt Aufschluss über das Wohlbefinden des Ungeborenen. Ein gesundes und vitales Kind bewegt viel und oft. Ein krankes oder beeinträchtigtes Kind hingegen schont sich und bewegt sich entsprechend weniger und "lebt auf Sparflamme". Das heißt aber noch lange nicht, dass bei vermindert verspürten Kindsbewegungen etwas mit dem Kind nicht in Ordnung ist. Werden die Kindsbewegungen eindeutig seltener oder häufiger als gewohnt registriert, sollte der Zustand des Kindes mittels CTG, Ultraschalluntersuchungen und klinischen Parametern überprüft werden. Sprechen Sie hier also bitte immer zunächst mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Sofern die Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt oder Frauenärztin hier aber unauffällig sind, ist der Schwangeren zu empfehlen, bei kurzfristiger "Ruhe im Bauch", als auch bei zeitweilig verstärkter Aktivität nicht gleich beunruhigt zu sein. Wichtig zu wissen, ist sicher auch, dass reife Feten ein Drittel des Tages im Tiefschlaf verbringen und nur ein Zehntel des Tages wirklich wach sind! Auffällig wären zum Beispiel länger als 24 Stunden anhaltende, reduzierte Bewegungen. Ansonsten lässt sich aus dem Bewegungsmuster bei bisher unauffälligen Untersuchungen nicht gleich etwas Krankhaftes ableiten. VB


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