Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, bei mir wurde im Januar in der 13+4 SSW eine Missed Abortion festgestellt. Laut Frauenärztin und Krankenhaus sei das Kind ab der 11 SSW nicht mehr gewachsen und es waren keine Herztöne mehr zu sehen. Mein Kind hatte eine SSL von 4,1 cm laut Ultraschall und man konnte es sehr genau erkennen. Das Krankenhaus hat die Schwangerschaft als rechnerisch 12+3 SSW angegeben und es wurde dann eine Nachcurettag nach PG-Priming gemacht. Das Abradat-Matarial wurde zur pathologischen Untersuchung gegeben. In dem Bericht steht, Makroskopie: Blutkoagel und membranöses Gewebe sowie Zotten 9x8,5x1,4 cm makroskopisch kein embryonales Gewebe. Meine Frage, wie kann es sein das man von meinem Kind nichts gefunden hat? Wie läuft das bei so einer Curettage eigentlich genau ab? Ist es richtig das, das Kind zuerst zerteilt wird? Wenn ja, wurde mir dies nämlich nicht gesagt! Das Gewebe wird dann heraus gescharbt und dann? Wird dann alles in ein Gefäß gegeben oder werden meine Anteile und die des Kindes getrennt auf bewahrt? Ich hoffe bei Ihnen endlich Antworten auf meine Fragen zu bekommen denn meine Frauenärztin konnte oder wollte mir nicht darauf antworten. ganz liebes Dankeschön schon mal im Voraus !!! Grüße Muckelchen4
Hallo, wenn es vorher eine Blutung gab, kann es sein, dass der Pathologe kein embryonales Gewebe mehr findet, denn ansonsten wird das Gewebe der Ausschabung (komplett mit embryonalen Anteilen, soweit vorhanden) in ein Gefäß zur Beurteilung in die Pathologie gegeben. Herzliche Grüße VB
Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, nein es gab vorher keine Blutung ! Deswegen kann ich es nicht verstehen, dass man kein embryonales Gewebe finden konnte. Warum wurde auch nur makroskopisch nachgeschaut? Ich lese in vielen anderen Berichten immer das auch mikroskopisch untersucht wurde. Hätte man das bei mir dann nicht auch tun müssen, wenn man mit bloßem Auge nichts findet? Grüße Muckelchen4
Hanni P.
Hallo Muckelchen, die Antwort kommt spät, aber möglicherweise interessiert sie ja jemand anderen mit der selben Frage zukünftig noch. Bei der Kürettage wird das gesamte Schwangerschaftsgewebe entnommen. In die Pathologie eingesandt wird alles außer der embryonalen Strukturen im Sinne des "Körperchens" des Kleinen, sofern dieses in der Klinik differenziert werden kann, da das Gewebe nach der Ausschabung nicht mehr so leicht identifizierbar ist, z. B. auch dann, wenn nach einer missed abortion das Gewebe langsam zu zerfallen beginnt. Findet sich etwas, wird es der anonymen Bestattung zugeführt. Das restliche Gewebe wird in die Patho geschickt, in Paraffin eingebettet und untersucht. "Makroskopisch" bedeutet hierbei in deinem Bericht die Aufarbeitung des Materials durch Ärzte und MTAs im Labor, "mikroskopisch" werden dann hinterher die im Labor angefertigten Präparate vom Pathologen begutachtet. Dabei sieht man dann nicht etwa ein mikroskopisch kleines Kind, das mit bloßem Auge nicht sichtbar gewesen wäre (bei 4 cm wäre das ja seltsam), sondern z. B. etwaige embryonale Anteile wie fetale Erythrozyten, die auf das Vorhandensein einer Embryonalanlage schließen lassen (die man bei dir ja schon im US gesehen hatte). Liebe Grüße, Hanni
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