Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Kaiserschnitt-danach trotzdem spontan entbinden?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Kaiserschnitt-danach trotzdem spontan entbinden?

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Hallo Dr.Bluni, ich bin jetzt in der 26.SSW. Mein Kaiserschnitt liegt zum ET (15.12) 13 Monate zurück. Mein Sohn wog 4130 Gramm und war 54 cm groß weshalb man mich zu einem Kaiserschnitt überredete. SS-Diabetes hatte ich keine, dies wurde mehrfach und von unterschiedlichen Ärzten untersucht. Wie groß dieses Kind werden soll kann man noch nicht sagen, die bisherigen Daten gleichen sich aber sehr mit meinem Sohn. Mein FA und auch ich gehen wieder von einem größeren Kind aus. Nun meine Frage. Kann es sein das durch die schnelle Schwangerschaftsfolge das Kind schnell ins Becken (also tiefer rutschen) kann als beim ersten Kind? Derzeit habe ich nämlich sehr oft das Gefühl als würde mir mein Kind auf den Muttermund drücken bzw. "als würde es herausfallen" Wenn das Kind schon tiefer liegen sollte besteht dann die erhöhte Gefahr einer Frühgeburt? Sollte man bei der Vorgeschichte lieber direkt wieder einen Kaiserschnitt machen oder spricht eigentlich nichts dagegen es spontan zu versuchen? Die Gefahren (Gebärmutterriss etc.) sind mir bekannt. Ich würde gerne wissen ob man bei der Vorgeschichte eher wieder einen Kaiserschnitt macht bzw. empfielt als es spontan zu versuchen. Liebe Grüße Antonia


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Antonia, 1. es ist nicht davon auszugehen, dass das Kind nun schneller ins Becken gehen wird. 2. zu beantworten sind bei der Frage, ob bei einer Folgeschwangerschaft erneut ein Kaiserschnitt erfolgt, die folgenden Fragen: 1.warum wurde der Kaiserschnitt gemacht? Wie war der Geburts-und Wehenverlauf? 2. Gibt es bei der folgenden Schwangerschaft besondere, geburtshilfliche Risiken bei der Frau und während der Schwangerschaft? 3. Wie schwer ist das folgende Kind ungefähr bei Geburt? Dieses sollte um die 36. SSW durch Untersuchung und US abgeschätzt werden. 4. Wie sind die Bedürfnisse der Eltern hinsichtlich des Entbindungsmodus? 5. Was empfehlen Frauenarzt/ärztin und die Entbindungsklinik den Eltern? Generell ist es wohl sicher den meisten Fällen möglich, eine vaginale Entbindung spontan, per Saugglocke oder Zange auch nach einem Kaiserschnitt durchzuführen, ohne, dass hier Probleme entstehen. Einen Automatismus: "einmal Kaiserschnitt immer Kaiserschnitt" gibt es nicht. Dieses sollte aber in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und der Entbindungsklinik entschieden werden, wo die Frau sich eigentlich immer vor der Geburt vorstellen sollte und nach einem Kaiserschnitt vielleicht noch mehr, um über die Vor-und Nachteile und auch die möglichen Risiken des ein oder anderen Vorgehens zu sprechen. 3. gibt es bei der Frau in der Vorgeschichte schon ein oder mehrere Kinder über 4000 Gramm, oder zeigt sich im Verlauf einer Schwangerschaft, dass das Kind hinsichtlich des Gewichtes deutlich über der Norm liegt, für die Größe der Frau besonders schwer ist, die 4000 Gramm-Marke erreicht, oder gar überschritten wird, ist es in diesen Fällen sehr sinnvoll, auch die Möglichkeit eines Schwangerschafts-Diabetes frühzeitig auszuschließen und ggf. via Frauenärztin/Frauenarzt mit der Frauenklinik rechtzeitig im Rahmen eines Geburtsplanungsgespräches (etwa ab der 36. SSW) über den Entbindungsmodus schon im Vorfeld zu sprechen, gerade, um zu vermeiden, dass es unter der Geburt zu Problemen kommt, die man dann mit einem primären Kaiserschnitt umgehen kann. Hier sollten dann die Risiken: primärer Kaiserschnitt gegen die spontane Geburt eines besonders schweren Kindes nach Kaiserschnitt abgewogen werden und die Fragen des Entbindungsmodus erörtert werden. VB


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