Mitglied inaktiv
Hallo! Komme gerade von meinem FA und der machte die ganze Zeit ein besorgtes Gesicht. Zum einen leide ich seit 7 Wochen extrem unter Hyperemesis, habe (sonst Grösse minus 100) 12 kg abgenommen und wochenlang null gegessen und selbt einen Schluck Wasser zur Toilette gebracht. Seit ein paar Tagen versuche ich zu essen. Im Magen drin bleibt derzeit nur Cola (was ich sonst nie trinke). Na ja, dann hatte ich vor ein paar Tagen sehr oft einen ganz harten Bauch (wie Vorwehen, die ich bei unserem Sohn in 33. SSW hatte) und ich habe die ganze Zeit starke Schmerzen im unteren Rücken. Wie hoch ist das Risiko einer Fehlgeburt noch, jetzt in der 14. SSW? Und wieso ist er so besorgt wegen der HB-WErte? Würde mich freuen, wieder von Ihnen zu hören. Viele Gruesse, F. Rodo
hallo, das Risiko einer Fehlgeburt sinkt mit steigendem Schwangerschaftsalter. Nach der vollendeten 6. SSW ist das Fehlgeburtsrisiko so in etwa bei 12% und nach der vollendeten 12. SSW nur noch bei etwa 4%. Beeinflussen lässt sich dieses in der Regel nicht. Die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muß. Die sogenannten Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron-und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin. Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme. Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei langanhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen. Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist. Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen und danach noch etwas ruhen. Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguß aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken. Sollten homöopathische Präparate Brechnuss, Sepia, Nausyn-Tabl oder ähnliches keine Linderung verschaffen, kann man auch u.a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen. Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der man sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielen kann. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen. Das Erbrechen und die mangelnde Flüssigkeitsaufnahme können dann zur Erhöhung des Hb-Wertes führen, wobei zu fragen ist, wie dieser denn bestimmt wurde. Meist würde man erst mal mehr Flüssigkeit empfehlen und dann den Wert über eine Blutentnahme aus der Vene, nicht der Fingerbeere, kontrollieren. VB