Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni! Mich interessiert, ob es gefährlich ist, sich während der Schwangerschaft impfen zu lassen. Wir reisen im zweiten SS-Drittel nach Südostasien (diese Reise ist ein Muss) und da wäre bestimmt die ein oder andere Impfung sinnvoll... Kann es dem Kleinen schaden?
hallo, hier kommt es sicher auf die Impfung an, die durchgeführt werden sollte. 1.bei den Impfungen ist zu unterscheiden zwischen unbedenklichen, kontraindizierten (nicht erlaubten) und im Risiko abzuwägenden Impfungen: Nicht erlaubt sind die Impfungen gegen Gelbfieber, Masern, Mumps, Röteln und Windpocken. Zu den erlaubten Impfungen gehören die Impfungen gegen Tetanus, Hepatitis A & B als passive Impfung (allerdings bei Hepatits A mit strenger Indikation), gegen Diphtherie und FSME als passive Impfung. Eine Risikoabwägung sollte stattfinden bei den Impfungen gegen Kinderlähmung (Polio), Meningokokken Pneumokokken, Tollwut, Typhus, Cholera Grippe, japanische Enzephalitis und der aktiven Impfung gegen FSME und Hepatitis A 2.auch, wenn sonst bei regelrechtem Verlauf und fehlendem Risiko ein Langzeitflug oder Fernreise erlaubt ist, würde man in der Schwangerschaft von Reisen in Länder mit mangelnder Hygiene und evtl. notwendiger Malariaprophylaxe in jedem Fall abraten. Die Schwangere sollte bei Reisen in (sub)tropische Länder bedenken, dass sie möglichst nicht in Länder reisen sollte, in denen entsprechende Prophylaxen für Tropenkrankheiten notwendig sind und ansonsten sind hier ebenfalls die hygienischen Bedingungen mit möglichen Durchfallerkrankungen zu bedenken. In der Fachzeitschrift "Der Gynäkologe" vom letzten Jahr gibt es einen großen Bericht über Schwangerschaft und Tropenreisen und hier wird noch einmal eingehend darauf verwiesen, dass eine Schwangere möglichst nicht in Malaria-Endemiegebiete reisen sollte. Da sie nämlich für die Erreger viel empfänglicher ist, als andere Personen. Reist die Schwangere dennoch, sollten durch Expositionsprophylaxe Stiche der dämmerungs-und nachtaktiven Anopheles-Mücken vermieden werden. Dazu dienen ab Einbruch der Dunkelheit lange Hemden, lange Hosen, Strümpfe und Schuhe, Repellentien für Hände und Gesicht und Moskitonetze. Weiteres sollte sicher frühzeitig mit den Ärzten vor Ort besprochen werden. VB