Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, ich hoffe Sie können mir weiterhelfen. Mein Mann (26) und ich (24) "üben" seit über 18 Monaten. Nach einem Spermiogramm meines Mannes, das in Ordnung war, schickte mich meine Frauenärztin wegen Verdacht auf Endometriose zur Labroskopie. Dort wurde eine Zyste aufgeschnitten, eine Verwachsung von Darm u. Bauchdecke gelöst, Endo-Herde gefunden u. vernichtet bzw. für einen genauen Befund entnommen und die Eileiterdurchgängigkeit geprüft. Die war übrigens O.K. Beim letzten Besuch bei meiner Ärztin, meinte sie, daß wir auf den 100%igen Befund der Klinik warten müßten (was die Endo betrifft)und sie dann mit mir über eine Hormontherapie sprechen möchte. Das wird am Freitag sein und ich möchte mich auf das Gespräch etwas vorbereiten. Jetzt meine Frage: Was passiert während und nach der Hormontherapie? Bringt mir diese Hormontherapie mit den hohen Nebenwirkungen(!) überhaupt etwas? Gibt es Alternativen, die nicht unbedingt kostspielig sind? Vielen Dank für Ihre Antwort Percy
liebe Percy, es ist sicher richtig, der Frau zu empfehlen, den Befund abzuwarten, ob sich denn eine Endometriose bestätigen lässt. Und nur bei ausgeprägten Befunden würde man eine Hormontherapie empfehlen, bei der man die Frau praktisch zeitweilig in die Wechseljahre versetzt, um diese Herde auszutrocknen. Bei nur leichten Befunden kann man entweder zuwarten oder ein Gelbkörperhormon oder eine gelbkörperbetonte Pille für einige Zeit geben. Jedoch ist dieses eben davon abhängig, ob Kinderwunsch besteht oder nicht. Eine Endometriose entsteht, wenn die Schleimhaut der Gebärmutter in den Bauchraum gelangt und sich dort als Gewebe-Inseln ansiedelt. Man nimmt an, daß etwa 10% der Frauen zwischen 15-45 Jahren darunter leiden. Die Beschwerden reichen von Bauchschmerzen bis zu Unfruchtbarkeit. Im Bauch kann man dann verschieden großen Herde finden, deren Größe zunehmen kann, es kann zu Zystenbildungen, Vernarbungen und Verwachsungen mit der Umgebung kommen. Die Ursache ist nach wie vor unklar. Es gibt zur Entstehung verschiedene Theorien. Wenn Herde an den Eileitern sind, kann dies zu Verwachsungen führen, die die freie Beweglichkeit der Eileiter einschränken und somit zur Unfruchbarkeit führen können. Diese Erkrankung kann auch zur Beeinträchtigung der hormonellen Abläufe in den Eierstöcken führen. VB