SabineM33
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin in der 20. Woche schwanger und werde seit etwa 7 Wochen von einem Vaginalpilz begleitet. Grundsätzlich habe ich schon seit meiner Kindheit gewisse Pilzprobleme, d.h. eine sehr pilzlastige Mischflora, die mir aber keine Beschwerden bereitet und soweit stabil ist. Nun hat sich das in der SS wohl etwas intensiviert, selbst mir fällt ein leichtes Brennen und etwas aggressiverer, scharfer Ausfluss auf. Vor 7 Wochen habe ich 3 Tage Clotrimazol Kombi angewendet, 3 Wochen später fand die Ärztin immer noch "zu viel Pilz", nochmal 3 Tage Clotrimazol Kombi sowie wöchentlich Fluconazol 150mg zum Einnehmen. Das bringt aber auch nichts, und mir graut es schon vor der nächsten Untersuchung und einer noch höheren Dosierung. Mein pH-Wert ist immer recht stabil um 4,3 oder 4,0. Ich habe gelesen, dass ein Pilz an sich nicht dramatisch ist, sondern eher eine sich daraus entwickelnde bakterielle Infektion. Kann man theoretisch zuwarten, solange der pH-Wert in diesem Rahmen bleibt? Was könnte ich sonst machen? Der pH scheint mir ja schon sauer genug, würde da Vagi C oder Milchsäure noch etwas bringen? Döderlein? Ich bin momentan ziemlich verunsichert, ich will mein Kind ja weder durch einen unbehandelten Pilz noch durch irgendwelche halblebig erforschten Medikamentengaben (die eh nichts bringen) gefährden, :-(. Vielen Dank schonmal für Ihre Antwort, Sabine
Liebe Sabine, hier kann ich Ihnen aus jahrelanger Praxiserfahrung sagen, dass es sich wohl meist nicht um einen Pilz handelt, der viele Wochen persistiert. Aus diesem Grund steht vor allem das offene und intensive Gespräch zu überzogenen Hygienemaßnahmen im Vordergrund. Auch gibt es sicher einige Präparate, deren Effekt auf sich warten lässt, was bedeutet, dass es sinnvoll sein kann, den Hersteller mal zu wechseln und darüber hinaus auch mal hautspezifische Ursachen auszuschließen. VB
SabineM33
Vielen Dank für Ihre Antwort! Was genau verstehen Sie unter überzogenen Hygienemassnahmen? Ich dusche einmal täglich und benutze dabei im äusseren Intimbereich eine erbsengrosse Menge Intimwaschlotion (aktuell Vagisan). Und ich wechsle meine Unterwäsche täglich und wasche sie bei 60°C. Ist das schon zuviel des Guten? Und bezüglich der auszuschliessenden "hautspezifischen Ursachen", was genau ist damit gemeint? Was sollte meine Ärztin da konkret abklären? Vielen Dank und mit freundlichen Grüssen, Sabine
Hallo Sabine, diese Maßnahmen würde ich in der Tat als nicht überzogen bezeichnen. Es gibt verschiedene Hautveränderungen im Bereich der Schamlippen, die solche Symptome ebenso hervorrufen können. Und das kann Ihre Frauenärztin/Frauenarzt ggf. einschätzen. VB