Mitglied inaktiv
Sehr geehrtes Expertenteam, wie auch schon in meiner ersten Schwangerschaft, musste ich gleich zu Beginn ein Antibiotikum nehmen, welches bei mir wie eigentlich immer einen Hefepilz hervorgerufen hat, gegen den ich nun schon seit einiger Zeit ankämpfe. Da ich zu Hefepilzen neige, nehme ich im "nicht schwangeren Zustand" immer Inimur myko, welches auch sehr gut wirkt. Dieses Präparat ist aber nun kontraindiziert, so glaube ich. Kadefungin 6 mit 1% Clotrimazol hat leider keinen Erfolg gebracht und auch die Anwendung von Biofanal mit Nystatin bekommt den Pilz nicht in den Griff. Meine Frage ist nun, was ich ansonsten noch versuchen kann, da ich langsam aber sicher verzweifle. Ich bin in der 6. SSW und würde mich über einen Tipp von Ihnen sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen, Nina
Liebe Nina, die Schwangerschaft bringt es mit sich, dass die Frau häufiger an einer Pilzinfektion leidet. Sorgen muss sie sich hier aber nicht, denn, anders als ein bakterieller Infekt stellt ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft kein großes Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Sicher 90% der Candida-Pilze sprechen auf den Wirkstoff Clotrimazol an; tun sie es nicht, kann man auch gut mal auf Nystatin wechseln. Man sollte sicher schauen, ob ein Alternativ- oder Originalpräparat genommen wurde, da bei manchen Generika (den billigeren Alternativen zu den Originalpräparaten) sicher das ein oder andere dabei sein kann, wo der Erfolg "auf sich warten lässt". Darüber hinaus gibt es selten in und außerhalb der Schwangerschaft die Situation, dass eher eine Art Immunschwäche gegenüber einem bestimmten Candidastamm ist, die für das ständige Wiederkehren und den ausbleibenden Erfolg ursächlich ist. Ebenso haben hier psychosoziale Faktoren für die einzelne Frau ein statistisch signifikant höheres Risiko für eine Pilzbesiedlung der Scheide (Vaginalcandidose) als es körperliche Faktoren haben. So kommt es z.B. dass gerade unter Stress und in der Schwangerschaft derartige Probleme viel häufiger auftreten, da hier das Immunsystem entsprechend geschwächt wird. Vorbeugende Maßnahmen sind in den meisten Fällen nicht angezeigt, wenn wir mal vom vermeiden bestimmte Belastungssituationen absehen. Deshalb ist es besonders wichtig, mit der schwangeren Frau über die Ursachen und deren Behandlung sprechen. Bei der Pilzinfektion ist erfahrungsgemäß so, dass das Säuremilieu nicht verändert ist und dadurch der ph-Wert meist im Normbereich liegt. Nicht unerwähnt bleiben soll ein "überzogenes" Hygieneverhalten. Diese kann gerade die Scheidenflora negativ beeinträchtigen und der Pilz- und Bakterienbesiedlung Vorschub leisten. Bei Slipeinlagen kann es je nach Verarbeitung, auch zu lokalen Reaktionen/Reizungen führen. Eine orale Therapie, wie es sie außerhalb der Schwangerschaft gibt, ist in der Schwangerschaft nicht erlaubt. VB
Icebear
hallo, ich habe auch in der 6.ssw und in der 22. ssw Antibiotikum bekommen mit den dazugehörigen Pilzen wie du sie beschreibst. Sachen aus der Apotheke rezeptfrei helfen mir schon lange nicht mehr. Inimur Myko habe ich auch genommen, immer wieder wenn es nötig war. Mein Arzt meinte dass da nicht so viel Cortison drin ist dass es schädlich wird. Als ich um den 5. Monat herum so starken Soorbefall hatte, habe ich auch einmal eine Flucazol Tablette 150 mg genommen. Mein Sohn ist jetzt 3 Wochen, und es hat ihm bisher nicht den geringsten Schaden verursacht. Liebe Grüße und noch viel Glück in der SS.