Mom04
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, gestern nach dem Stuhlgang habe ich eine Verdickung am After entdeckt. Ich nehme an, dass es sich um eine Hämorrhide handelt. Diese ist nicht reponierbar, schmerzt aber nur leicht und blutet nicht. Ich bin völlig aufgelöst deshalb und kann gar nicht mehr aufhören zu weinen. (Irrational, ich weiß ) Ich weiß gar nicht genau was ich nun machen soll. Es handelt sich ja wahrscheinlich um Grad 4. Ich habe vorher nichts bemerkt. 1)Ich habe Sorge die Salben (Faktu akut, Hamametum) zu nehmen, weil diese ja nur „akzeptabel“ in der Ss sind. Ist dies begründet? 2)darf ich Kamillosan-Salbe verwenden? 3) Ein Ratschlag meiner Hebamme war Otriven Nasentrofen großzügig auf eine Kompresse zu sprühen und einige Stunden auflegen. Wäre dies unbedenklich ? 4) Sollte ich vor der Geburt einen Proktologen aufsuchen ? Ich würde mich sehr über die Beantwortung meiner Fragen freuen. Die Stichwortsuche zu diesem Thema habe ich bereits die ganze Nacht studiert. Ich danke Ihnen sehr für Ihre Mühe! Mit freundlichen Grüßen ,
Hallo, 1, die gegen Hämorrhoiden eingesetzten Seiden aus dem deutschen Apothekenhandel sind nach bisherigen Erkenntnissen auch in der Schwangerschaft einsetzbar. Die Resorption der darin enthaltenen Stoffe ist insgesamt gering. Näheres dazu kann unser Experte, Dr. Paulus sagen. 2. in vielen Fällen reichen lokale Maßnahme mit Salben, die den Juckreiz und schmerzlindernd, aus. Die Operation ist nur selten erforderlich. Bei jedoch starken Beschwerden macht es Sinn, wenn sie sich dazu kurzfristig bitte bei einem Chirurgen vorstellen, der die Situation in aller Regel relativ kurzfristig chirurgisch lösen kann, was auch in der Schwangerschaft möglich ist. In den meisten Fällen reichen lokale Maßnahmen mit Salben, die juckreiz- und schmerzlindernd sind, aus. Diese sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Eine operative Behandlung ist nur selten erforderlich. Ansonsten können Hämorrhoiden gut mit der Akupunktur beeinflusst werden. Am besten hier mal den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin befragen. Welche Maßnahmen können sonst noch ergriffen werden? Es sind vor allem eine ballaststoffreiche Ernährung, welche Verstopfung verhindert. Auch Gartenlokal im Bereich des auf das einfach ein Babyöl verwendet werden. Die Empfehlung der Hebamme ist sicherlich ebenso vertretbar. Bei akuten Schmerzen kann es helfen, eine Eispackung 10 min lang aufzulegen. Weitere Maßnahmen besprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ärztin. VB
Mom04
Noch eine Zusatzfrage: Wäre Mirfulan (Zinkoxid,Harnstoff,Lebertran) unbedenklich ?
Mamamaike
Hallo, Mirfulan, Posterisan und Kamillosan kannst Du bedenkenlos auch in der Schwangerschaft verwenden. Das mit den Nasentropfen kannst Du versuchen, es hilft nicht bei jeder. Und es handelt sich eher um Grad 1, von jetzt auf gleich hat man nicht Grad 4. In der Schwangerschaft gelten Hämorrhoiden als normal (hat mit der hormonellen Veränderung zu tun), und falls Du natürlich gebierst, wirst Du auch nach der Geburt noch etwas davon haben. Zum Proktologen würde ich wenn überhaupt erst gehen, wenn das Kind da ist, der wird vorher nichts tun (können). Und Dein "völliges Aufgelöstsein" mit Weinkrampf ist in der Tat irrational bei einer solchen (Entschuldigung) Lappalie, wird aber hoffentlich auch von den Hormonen kommen, also keine Sorge. Viele Grüße
Mom04
Vielen Dank für deine Antwort! Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen nachdem ich gelesen habe, dass es sich um Grad 4 handle sollte die Hämorrhoide nicht reponierbar sein und dass in diesem Falle eine OP nötig sei. Mir ist so etwas unfassbar peinlich ! Könnte es sich dennoch nur um Grad 1 handeln, obwohl tastbar ?
Mamamaike
Klar kann das bzw es muss Grad 1 sein. Da drückt das ganze Gewicht Deines Schwangerschaftsbauches drauf, und gegen Ende der SS wird ja auch alles Gewebe weich. Da lässt sich nix mehr so einfach zurückschieben... Aber wie gesagt: ruhig Blut, warte mal ab, wie es (mehrere Wochen) nach der Geburt ist.