Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, ich bin zwar erst 32 Jahre alt, und jetzt mit dem 3. Kind schwanger, 5+2. Jetzt hat mir der FA gesagt, das es irgendeine (welche????) Untersuchung gibt, die man machen kann, damit man weiß ob das Kind auch gesund ist. Die ersten beiden SS verliefen ohne Probleme, auch spricht eigentlich nichts für diese Untersuchung. ABER: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß das Kind nicht gesund auf die Welt kommt? Und welche Risiken verbergen sie mit dieser Untersuchung. Verstehen sie mich jetzt bitte nicht falsch, aber wenn das Kind nicht gesund ist, würde ich über eine Abtreibung doch anfangen zum nachdenken. Meine ersten beiden sind gerade 3 Jahre geworden und 1,5. Die SS war nicht gewollt, und ein krankes Kind würde alles übersteigen. Bin mit den beiden teilweise schon sehr überfordert, da mein Freund meist recht spät von der Arbeit heimkommt und ich auch sonst kaum eine Hilfe habe. LG Martina
liebe Martina, liegt kein besonderes familiäres Risiko vor und ist die Schwangere nicht 35 Jahre oder älter, würde sicher nicht generell zu einer weiterführenden Diagnostik geraten werden. Die Besprechung zu diesem Thema kann sicher auch schon zu jedem Zeitpunkt vor diesem Alter stattfinden. Sofern die Frau 35 Jahre oder älter ist und/oder es ein familiäres Risiko für genetische Erkrankungen oder Missbildungen gibt oder sie besondere Ängste, z.B. vor einem Kind mit einem Down-Syndrom hat, sollte man mit ihr bei Kinderwunsch oder zu Beginn einer Schwangerschaft schon über die damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind sprechen und dazu gehört eben auch das Thema Pränataldiagnostik inklusive der Möglichkeit einer genetischen Beratung. Über die nicht invasiven Verfahren der Pränataldiagnostik, wie z.B. die Messung der Nackentransparenz, das Ersttrimeesterscreening oder Triple-Test sollte man, sofern gewünscht, ebenso mit der Schwangeren/ dem Paar sprechen, wie auch über die invasiven Verfahren, wie Amniozentese (Fruchtwasserpunktion) oder Chorionzottenbiopsie. Dazu gehört dann auch die individuelle Information über mögliche Konsequenzen und Risiken, so dass die Eltern den Sachverhalt gut nachvollziehen können, um ihnen die Möglichkeit zu geben, dann eine eigene Entscheidung für oder gegen eine weiterführende Diagnostik zu treffen. Das Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer Trisomie 21 ("mongoloide Störung" oder Down-Syndrom) liegt bei einer 25jährigen (keine familiäres Risiko vorausgesetzt) bei 1: 1352, bei einer 30jährigen bei 1:895,bei einer 32jährigen 1:659, bei einer 36jährigen bei 1:280, bei einer 38jährigen 1: 167 und bei einer 40jährigen bei 1:97. Ebenso steigt bei einer Frau ab dem 35. Lebensjahr das Risiko für schwangerschaftsspezifische Komplikationen, wozu auch Fehlgeburten gehören, an. Das Risiko einer Fehlgeburt infolge einer Fruchtwasserpunktion oder einer Chorionzottenbiopsie liegt in etwa bei 1:100, was dem Risiko einer 40jährigen für die Geburt eines Kindes mit einem Down-Syndrom entspricht. Wenn die Frau/die Eltern sich gegen eine invasive Diagnostik wie der Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie zum Ausschluss einer Trisomie oder ähnlicher Chromosomenstörungen entscheiden, weil sie das Risiko z.B. für eine Fehlgeburt nicht eingehen möchten, dann ist der Frau (insbesondere, wenn sie älter ist, als 35 Jahre) in erster Linie die Messung der Nackentransparenz oder das Ersttrimesterscreening zwischen der 11.+14. SSW zu empfehlen. Auf den Triple-Test muss man zumindest hinweisen, dass es ihn auch gibt. Zu diesen beiden Möglichkeiten der Pränataldiagnostik finden Sie ausführliche Erläuterungen, wenn Sie die Stichworte in der Suchfunktion auf dieser Seite eingeben. Ansonsten gibt es bei www.praenatal.de dazu ausführliche Beschreibungen, die auch für Laien geschrieben sind. Hier ist also zunächst die ausführliche Information der jeweiligen Methoden im Vordergrund stehend. Die Entscheidung selbst kann aber nur das betroffene Elternpaar selbst fällen. Die Messung der Nackentransparenz (nuchal translucency) und das Ersttrimesterscreening erfolgen zwischen der 10+3 SSW und 13+6 SSW (minimale fetale Scheitel-Steiß-Länge sind 45 mm, die maximale etwa 84 mm). Mit Hilfe der Nackentransparenzmessung kann heute eine Risikoberechnung unter Berücksichtigung von Alter und Anamnese in Bezug auf die Trisomie 21 durchgeführt werden, die nach Angaben der Literatur bis zu 80% der erkrankten Feten erkennt. Beim dem zusätzlichen Serum-Screening im 1. Trimenon (Ersttrimesterscreening) werden das PAPP-A (pregnancy associated Plasma Protein A) und die freie ß-Untereinheit des HCG gemessen. PAPP-A ist in Schwangerschaften mit Down-Syndorm signifikant erniedrigt, freies ß-HCG erhöht. Die Erkennungsrate des Laborscreenings alleine liegt für das Down-Syndrom bei 67%. Durch die Kombination der Messung der Nackentransparenz, Alter der Patientin und biochemischem Screening kann eine Erkennungsrate von 90% erreicht werden Dieses setzt aber voraus, dass es sich bei dem Untersucher/Untersucherin um einen entsprechend der Vorgaben der Fetal Medicine foundation in London zugelassenen und qualifizierten Arzt handelt. Diese(r) kann dann unter Kenntnis der Werte (Alter der Mutter, Hintergrundrisiko,Nackentransparenz bei bekannter Scheitel-Steiß-Länge und eventuell der o.g. biochemischem Parameter) mittels einer speziellen Software das individuelle Risiko berechnen. Diese Voraussetzungen erfüllen vor allem Ärzte für Pränataldiagnostik in den dafür spezialisierten Zentren. Ob die Frau dann vielleicht eine Fruchtwasserpunktion bei ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin oder einem entsprechendem Zentrum (indem täglich sehr viele Punktionen durchgeführt werden) durchführen lässt, muss sie selbst entscheiden. VB
Mitglied inaktiv
Hallo Martina, also so wie ich das sehe bist Du mit deinen 32 Jahren und zwei gesunden Kindern wirklich noch nicht im Alter der Risikenschwangerschaften. Es gibt da die Fruchtwasseruntersuchung,die einem genau sagt ob man ein gesundes Baby auf die Welt bringt,aber die würde ich nicht machen,denn es sind ein paar Risikos bei dieser untersuchung dabei.Ich hasse es, das es immer Ärzte gibt die einen so richtig verunsichern wollen und dadurch die Schwangere oftmals Psychologisch krank machen. Du bist noch in einem Spitzen Alter für Kinder zu bekommen,lass Dich nicht verunsichern.Mein erster Arzt hat das auch mit mir versucht und die ganze Zeit gemeint, das wenn ein bisschen Blutung da ist das man schon gleich eine Fehlgeburt hat.Nichts war,kleine Adern sind durch viele Gymnastik in meiner Vulva geplatz und das waren die Blutungen,wie sich dann heraustellte! Beim US sagte der andere Arzt"Pefekter unmöglich und Äderchen platzen immerwiedermal"Ich gab meinem Arzt einen tschuldigung"TRITT IN DEN ARSCH" von wegen Fehlgeburt. Mach deine Ultraschalls und Du wirst seh´n das alles der rossen wahrscheinlichkeit nach O.K ist.Du bist doch JUNG u. GESUND. Gruss an dich und dein Zwergl Tanja
Mitglied inaktiv
Hallo, es gibt keine Untersuchung, die einem Garantiert ein gesundes Kind zu bekommen, es gibt Untersuchungsmöglichkeiten, die eine geringe Anzahl von Behinderungen ausschließen. Dies sind auch die häufigsten. Dafür stehen aber tausende andere Formen von Behinderungen und Krankheiten Gewehr bei Fuß, nicht erkannt werden zu können, oder nach ihnen wird gar nicht erst gesucht. Also ist alles nur eine Scheinsicherheit. Eine gesunde Nackenfalte oder eine unauffällige Fruchtwasseruntersuchung, garantiert Dir auch keine gute Entbindung und vielleicht wird das Kind bei der Geburt unterversorgt. Vertrau einfach auf die Wahrscheinlichkeit, daß die Chance am größten ist, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Eine Sicherheit kann Dir niemand geben. LG von Ingeborg
Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin 33 Jahre und bekomme im Oktober mein drittes Kind, da bin ich 34. Als ich zum Ultraschall so in der 10. - 12. Woche war, wurde die Nackenfalte gemessen, was wohl Aufschluss über eine mögliche Behinderung geben kann. Es war alles unauffällig, trotzdem hat mir die Ärztin gesagt, daß man eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen kann, die mehr Aufschluß über eine Behinderung geben kann. Diese ist jedoch nicht ohne, das Risiko für eine Fehlgeburt steigt. Sie hat mir mehr oder weniger davon abgeraten, weil 1. habe ich zwei gesunde Kinder zur Welt gebracht und 2. bin ich noch nicht unbedingt in dem Alter, wo das Risiko für ein z.B. Down-Syndrom so sehr hoch ist. Du bist erst am Anfang Deiner Schwangerschaft, hast also noch viel Zeit, Dir alles gründlich zu überlegen. Beim Ultraschall so in der 12. Woche wird doch dann die Nackenfalte gemessen, da wird Dich der Arzt sicher gründlich beraten können. So, wie Du deine Situation beschreibst, kann ich Dich sehr gut verstehen, da kann einem manchmal schon einiges über den Kopf wachsen, ich kenne das. Aber, wie gesagt, überleg Dir alles in Ruhe, wäge ab. Ich habe mich ganz bewußt gegen eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden, weil Abtreibung für mich nie in Frage gekommen wäre, weil es nun mal wirklich so ist, daß man bei keinem Ergebnis ganz sicher kann. Also, ich wünsche viel Glück und vielleicht läßt Du mal hören, wie Du Dich entschieden hast, viele Grüße Veronica!