Steffi_91
Hallo Herr Dr. Bluni, Ich habe mal wieder ein paar Fragen. Bei mir wurde nach Spätabort und nun MA in der 10.ssw ein Blutgerinnungstest veranlasst. Nun habe ich auch das Ergebnis. Laut Befund : Kombination der Mutationen ( PAI-1- 675 4G/5G Heterozygot , FXIII Val 34 Leu Heterozygot und ACE i/D Genotyp). Ich soll nun vor einer erneuten Schwangerschaft ASS 100 täglich einnehmen und ab positiven Schwangerschaftstest Clexane 40 mg täglich spritzen bis ca. 15 ssw und dann wieder umstellen auf ASS 100. 1. Warum muss man vor der Schwangerschaft ASS 100 einnehmen? 2. Wie hoch sind die Chancen mit Heparin ein gesundes Baby zu bekommen ? Ich habe wirklich Angst, nie eine gesunde Schwangerschaft auszutragen nach 2 Verlusten. 3. Können Sie mir erklären, was die Mutationen genau bedeuten, sind diese nur in der Kombination ein Risiko oder wären auch die einzelnen Gerinnungsstörungen problematisch gewesen ? Bin etwas überfordert, da es gleich 3 verschiedenen Mutationen sind. 4. Der Spätabort war eigentlich aufgrund einer Muttermundschwäche in der 23.ssw. könnten die Gerinnungsstörungen auch was damit zutun gehabt haben , dass es zur Muttermundschwäche gekommen ist oder ist das eher unwahrscheinlich? Ich soll in der Schwangerschaft dann einen FTMV und Cerclage bekommen. Vielen lieben Dank.
Hallo, sicher würde ich hier zunächst einmal fragen, wer diese Empfehlung ausgesprochen hat. Grundsätzlich sollte hier Rücksprache mit einem Gerinnungszentrum genommen werden und dieses sollte sich dann bitte mit der Frauenärztin/Frauenarzt abstimmen. 1. da ASS dient dazu, die Durchblutung in den Gefäßen zu verbessern 2. das lässt sich statistisch nicht festmachen. Zumindest wird das Risiko einer Thrombose und Embolie deutlich reduziert und gleichzeitig wird die Durchblutung verbessert. 3. die erstgenannte Mutation des so genannten Plasminogen-Aktivator Proteins kommt in sehr verschiedenen Varianten vor. Einige von ihnen können das Risiko einer Thrombose erhöhen. Jedoch Sind hier die ganz unterschiedlichen Genotypen zu beachten, die zum Teil völlig unterschiedliche Auswirkungen haben können. Gleiches gilt für die anderen sehr speziellen Veränderungen, zu denen meines Erachtens der Spezialist für die Gerinnungsmedizin eine viel bessere Einschätzung vornehmen kann. 4. es ist nicht ausgeschlossen, dass wir natürlich auch die Gerinnung eine Rolle gespielt hat. 5. mit dieser Vorgeschichte macht es dann umso mehr Sinn, bei Planung einer neuen Schwangerschaft sich schon frühzeitig an ein Perinatalzentrum zur weiteren Planung zu wenden. Die Erfahrung und klinische Expertise dort es einfach die viel größere, als in der regulären Praxis. Herzliche Grüße VB
Steffi_91
Vielen Dank für Ihre Antwort. Die Empfehlung mit ASS und Heparin kam von dem Gerinnungszentrum. Der Test wurde dort durchgeführt und der Befund an meine FÄ weitergeleitet. Mich hat es nur interessiert warum man schon vor einer Schwangerschaft mit ASS anfangen muss. Es soll auch während der Schwangerschaft die Gerinnung überprüft werden und dann wird erst entschieden ob von Heparin auf ASS wieder umgestellt werden kann.