Mitglied inaktiv
Hallo, bin jetzt in der 24. SSW und mache mir ständig Gedanken wegen der bevorstehenden Geburt. Habe von meiner Mutter erfahren, dass ihre zwei Geburten für sie der totale Horror waren. Sie hatte Monate danach noch Depressionen und hat sich deswegen auch gegen ein drittes Kind entschieden. Habe schon über einen Kaiserschnitt nachgedacht, doch kostet dieser ja auf Wunsch 3000-5000 Euro. Jetzt wollte ich wissen wie es wäre wenn ich merke, dass ich die Schmerzen der Geburt einfach nicht aushalte, würde ich dann einen Kaiserschnitt bekommen? Würde dieser dann von der Krankenkasse bezahlt werden? Grüße
Liebe Alice, 1. solche Ängste sind gar nicht so ungewöhnlich und sie kommen auch bei Frauen vor, die vielleicht schon ein Kind haben. Sicher ist es hier empfehlenswert, das Gespräch mit der Entbindungsklinik und auch einer Hebamme zu suchen, um sich diese Angst nehmen zu lassen und sich die Abläufe genau erklären zu lassen. Ganz bestimmt kann auch ihre Frauenärztin/Frauenarzt schon eine gewisse Vorarbeit leisten. Denn die Erfahrung zeigt, dass die gut informierte Frau hier meist entspannter und angstfreier ist. Insbesondere was die Möglichkeiten der Schmerzunterdrückung unter der Geburt angeht. 2. was den Wunsch nach einem primären Kaiserschnitt angeht, steht man dem unter Beachtung der notwendigen Aufklärung immer offener gegenüber und noch wird dieses wohl auch durch die Krankenkassen (noch) stillschweigend geduldet. Und dieses auch bei doch deutlich höheren Kosten gegenüber einer Spontangeburt und zu Lasten der anderen Beitragszahler(innen) einer Krankenversicherung. Jedoch gibt es hier seitens der Versicherungswirtschaft auch noch keine klare Leitlinie. Was den planmäßigen Kaiserschnitt auf Wunsch angeht, der ohne eindeutige Indikation anstatt einer Spontanentbindung erfolgen soll, kann man dazu folgendes ausführen: Ein solcher Wunsch ist nicht verwerflich, und in der letzten Zeit ist diese Frage und dieses Bedürfnis der Frauen in der Fachwelt ein häufig diskutiertes Thema. Die Wunschsectio ist strafrechtlich und zivilrechtlich trotz fehlender medizinischer Indikation bei ordnungsgemäßer, intensiver Aufklärung der Schwangeren nicht sittenwidrig und daher rechtmäßig. Zu dieser Aussage gelangte Prof. Klaus Ulsenheimer in seinem Beitrag zur rechtlichen Würdigung eines solchen medizinisch nicht indizierten Eingriffs auf der gemeinsamen Tagung der bayerischen und österreichischen Frauenärzte in München. Dabei sind allerdings besonders hohe Ansprüche an die Einsichtsfähigkeit der Schwangeren zu stellen, weil es sich hier zunächst um eine nicht mit einem Heileingriff zu rechtfertigende Körperverletzung handelt. Aus juristischer Sicht gilt grundsätzlich: Je schwächer die medizinische Indikation, desto intensiver muß die Aufklärung des Patienten sein. Sicher vertreten mittlerweile viele der renommierten Fachvertreter die Ansicht, dass man dem Wunsch nach einem primären Kaiserschnitt unter der Voraussetzung der ausführlichen Risiken für die Patientin, nachgeben sollte und das hier nichts dagegen spricht. Es wäre allerdings sicher vermessen, alle Frauen jetzt nur noch per Kaiserschnitt zu entbinden - ganz der Devise einiger amerikanischer Fanatiker folgend: "preserve your love channel, take a cesaerian". Zu deutsch: "erhalte Deinen Liebeskanal, lass gleich einen Kaiserschnitt machen" In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde zwar nachgewiesen, dass der Kaiserschnitt den Senkungsbeschwerden vorbeugen kann, deshalb sollten aber nicht alle Frauen gleich auf den Kaiserschnitt zurückgreifen, auch wenn er nicht unbedingt indiziert ist. Über die Risiken sollte die Frau sich in der Klinik entsprechend aufklären lassen. Deshalb ist es empfehlenswert, dieses mit der Frauenärztin /Frauenarzt und so ab der 30. SSW auch mit der Entbindungsklinik abzusprechen. Nicht zu vergessen ist aber das für die Mutter erhöhte Risiko bei einem Kaiserschnitt: Nach der bayerischen Perinatalerhebung lag die Kaiserschnittletalität (Müttersterbefälle in ursächlichem Zusammenhang) in 1989 - 1994 bei 0,13 o/oo (Promille), die Letalität bei Vaginalgeburt bei 0,024 o/oo. Demnach war in diesem Zeitraum die mütterliche Sectio-Sterblichkeit bei vor dem Eingriff gesunden Schwangeren in dieser Erhebung um den Faktor 6-7 höher, als bei gesunden, vaginal entbundenen Frauen. Studien zeigen im Übrigen, dass Frauen nach einem Kaiserschnitt ein doppelt so hohes Risiko für eine Totgeburt haben. Und dieses unabhängig vom Grund für den Kaiserschnitt. VB
Mitglied inaktiv
Eine PDA schaltet den Schmerz aus und ist zwar auch ein Eingriff, aber kein so gravierender wie ein Kaiserschnitt. Informier dich doch da mal drüber, vielleicht wäre das für dich ein guter Kompromiß. Viele Grüße Köhlerliesl
Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte auch Ängste vor der Geburt und habe mich für den Kaiserschnitt auf Wunsch entschieden. Man muss sich eine Überweisung für die Klinik von dem Frauenarzt ausstellen lassen (etwa 33-34 SSW), dann verlangt man einen Termin in der Klinik zur Geburtsplanung, dort versucht man Dir den Kaiserschnitt auszureden, Du bekommst einen Termin (bei mir waren es 10 Tage vor dem Geburtstermin). Am Tag davor erfolgt die Vorberetung - CTG, Gespräch mit dem Anästhesisten. Ich habe meinen Kaiserschnitt nicht bereut und würde mich immer wieder dafür entscheiden. Die Schmerzen danach soll man nicht unterschätzen, aber jeden Tag geht es einem besser. Allerdings hat sich an meiner Narbe eine Entzündung nach drei Wochen gebildet die dann täglich versorgt werden musste. Der Kaiserschnitt wurde wegen der psyhischen Indikation gemacht und die Kosten wurden von der Krankenkasse übernommen (AOK), die Kostenübernahme wurde nie in Frage gestellt. Meine Entscheidung hat eigentlich niemand verstanden und alle wollten mich überreden natürlich zu entbinden. Aber die Entscheidung muss DU treffen, dahinter stehen, schliesslich ist es Dein Körper und Dein Kind. Mein Kaiserschnitt ist jetzt 8,5 Wochen her, ich habe überhaupt keine Beschwerden mehr, gehe zur Rückbildungsgymnastik und stille voll. Alles Gute und viele Grüße
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