Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr.Bluni ich habe mir schon einiges hier durchgelesen aber irgenwie noch nichts für mein ,,problem''gefunden bin jetzt in der 22ssw und spüre meine gabärmutter schon ca 1finger überm nabel ist das jetzt normalstand in dieser woche oder doch zu hoch. Ich habe am anfang der ss meine Ärztin gewechselt hatte auch schon zwei termiene bei ihr aber wurde noch nicht vaginal untersucht ist das normal wird nur untersucht wenn ich beschwerden habe sie meinte das sie den mumu im ultraschall schon gesehen hat und alles i.o sei meine alte Ärztin hat fast bei jeder untersuchung einen abstrich gemacht und auch gleich unterm mikroskob bestrachtet. Danke im vorraus für die beantwortungen
hallo, 1. wichtig ist nicht, wo Sie die Gebärmutter spüren, sondern wo sie sich mit der flach aufgelegten Hand bei liegender Position ertasten lässt. Sofern hier Ihre Frauenärztin in den Untersuchungen die Befunde und das Wachstum für regulär hält, sollte das Grund zur Beruhigung sein, denn der Höhenstand kann schon mal ein wenig von den Vorgaben abweichen. 2. Jede Interessierte kann in den online abrufbaren Mutterschaftsrichtlinien nachlesen, was Gegenstand der Vorsorgeuntersuchungen in einer Schwangerschaft ist. Die Adresse ist http://www.medical-text.de/abrechnungebm/richtlinien/mutter/richmu01.htm Eine gynäkologische Untersuchung ist bei Beginn der Schwangerschaft mit einem Chlamydienabstrich vorgesehen. Gegebenenfalls kann der Frauenarzt oder Frauenärztin dann noch nach Bakterien & Pilzen schauen und den ph-Wert bestimmen. Auch sollte ein aktueller Krebsabstrich vorliegen. Ist der weitere Verlauf unauffällig und liegt kein Risiko vor (z.B. Zustand nach Frühgeburt oder sehr frühem Blasensprung)und es gibt keine vorzeitigen Wehen, sind weitere gynäkologische Tastuntersuchungen nicht vorgesehen, auch wenn dieses Ritual schon lange in Deutschland tägliche Praxis ist. Bezüglich all der im deutschen Mutterpass aufgelisteten Untersuchungen gibt es mittlerweile auch in der Fachwelt eine Diskussion, inwiefern all diese dort aufgeführten Dinge inklusive der regelmäßigen vaginalen Tastuntersuchung bei jedem Besuch, selbst wenn die Frau beschwerdefrei ist, wirklich noch das bewirken, was damit beabsichtigt war, nämlich unter anderem die Rate an Frühgeburten zu reduzieren. Das Vorgehen, wie bei uns in Deutschland während der Schwangerschaft gibt es, wie erwähnt, in vielen anderen technisch hoch entwickelten Ländern, wie Österreich, Schweiz, USA und andere Länder, die keine höheren Zahlen an Frühgeburten oder Müttersterblichkeit aufweisen, so sicherlich nicht. Wenn ein behandelnder Arzt hier auf diese regelmäßigen Tastuntersuchungen verzichtet, ist eher zu unterstellen, dass der Frauenarzt oder Frauenärztin sich daran orientiert, dass er/sie eben bei unauffälligem Verlauf nicht jedes Mal vaginal untersucht. Bei Unsicherheit mit dem Vorgehen ist es sicher ratsam, offen über das individuell sinnvollste Vorgehen und die Möglichkeiten der zusätzlichen Diagnostik mit der Arzt oder Ärztin zu sprechen, um eventuelle Missverständnisse auszuräumen. VB