Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin zwar nicht schwanger, aber vielleicht können Sie mir trotzdem Ihre Meinung mitteilen: Ich bin 37 Jahre alt, habe eine 7-jährige Tochter und habe Endometriose. Die Endrometriose wurde vor 6 Jahren erst einmal operativ behandelt, erst Bauchspiegelung und 8 Wochen später Bauchschnitt, weil man bei der 1. OP nicht richtig geguckt hat. Bei der Bauchspiegelung wurde auch eine Sterilisation vorgenommen, weil wir keine weiteren Kinder mehr möchten. Nach der OP wurde ich durch Spritzen dann für ein halbes Jahr in die Wechseljahre versetzt. Die Endometriose ist bis jetzt nicht wiedergekommen, heute war ich bei meinem Frauenarzt und der Ultraschall war in Ordnung. Ich habe allerdings die letzten Monate ziemlich unterschiedliche Zyklen, zwischen 22 und 38 Tagen und die Periode dauert durchschnittlich 7-10 Tage und ist auch sehr stark und ich habe teileweise große Schmerzen dabei. Desweiteren ist mein ganzer Hormonhaushalt ziemlich durcheinander glaube ich. Ich nehme auch Schilddrüsenhormone ein, habe etwas Probleme mit dem Prolaktinspiegel und ich leide mit meinen 37 Jahren immer noch an Pickeln, vor allem Rücken, Brust und Oberarmen. Mein Frauenarzt hat mir heute nochmal Blut abgenommen, um meinen Hormonstatus zu ermitteln und er hat mir angeraten, 1. entweder wieder die Pille zu nehmen, 2. eine Ausschabung der Gebärmutter oder 3. Entfernung der Gebärmutter. Also die Pille möchte ich nicht mehr nehmen, da ich ja schon sterilisiert bin, eine Ausschabung möchte ich auch nicht so gerne, was, wenn die Beschwerden dann ein paar Monate später wieder da sind? Ich würde mich jetzt so spontan für eine Entferung der Gebärmutter entscheiden, dann hätte ich wenigstens die ganzen Probleme nicht mehr. Jetzt meine Frage: Wozu würden Sie raten? Welche Nachteile haben eine Entfernung der Gebärmutter? Entschuldigen Sie, daß der Text so lang geworden ist. Über Ihre Antwort freue ich mich und bedanke mich schon einmal. Viele Grüße Heike
liebe Heike, gerade aus genannten Gründen sollte man jede Frau, die mit dem Anliegen der Sterilisation in die Praxis kommt, auf das so genannte Poststerilisationssyndrom hinweisen, das unter anderen durch verlängerte und schmerzhafte Blutungen gekennzeichnet ist und welches manchmal erst mit einer Verzögerung von einigen Jahren auftreten kann. Neben der Sterilisation als Ursache sind hier aber immer auch andere Gründe auszuschließen: in vielen Fällen zeigt sich bei Frauen nicht ein ständig gleichmäßiges Zyklusverhalten/Blutungsverhalten, wie von Ihnen beschrieben. Insbesondere sind es schon mal stärkere, manchmal schmerzhafte und vielleicht auch verkürzte/verlängerte oder unregelmäßige Blutungen. Sofern organische Ursachen ausgeschlossen sind - was man meistens kann - sollte die Frauenärztin/der Frauenarzt mit der Frau über die Ursachen sprechen. Auch zu denken ist an Ursachen, wie Stress jeglicher Art, hormonelle Ursachen der Schilddrüse, männliche Hormone, Eierstockhormone oder dem milchbildenden Hormon. Nicht immer muss man hier gleich Hormone einsetzen, sondern kann entweder erst mal zuwarten oder in einigen Fällen schon mit Mönchspfeffer gute Erfolge erreichen. Und so kann die daraus resultierende Empfehlung immer nur sein: möglichst die Gebärmutter erhalten, sofern nicht dringend indiziert, denn sie ist eben nicht nur dazu da, Kinder in sich zu tragen, sondern sie stellt eine sehr wichtige, tragende Säule im gesamten Beckenboden dar, deren Fehlen hinterher Senkungsbeschwerden, Inkontinenz, Beschwerden beim Verkehr in unterschiedlichster Ausprägung und hinsichtlich des sexuellen Empfindens begünstigt. Das individuell sinnvollste Vorgehen sollte mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin oder eine Klinik besprochen werden. Und hier wären immer erst konservative Maßnahmen vorzuziehen: Homöopathika, Gelbkörperhormone an bestimmmten Zyklustagen, evtl. Ausschabung, evtl auch Abtragung der Gebärmutterschleimhaut als gebärmuttererhaltendes Verfahren. VB
Mitglied inaktiv
Hi, ich habe als Arzthelferin in einer internistischen Arztpraxis gearbeitet. Ich kann mich noch sehr gut an Pat. erinnern, die zur Darmspiegelung kamen und sich die Gebärmutter entfernen ließ. Die kompletten Darmschlingen waren halt noch mehr verscchlungen weil die Gebärmutter nicht mehr da war (sie gibt ja auch den Bauchorganen ihren Halt, so ungefähr muß man sich das vorstellen). Es waren halt immer total schwere und auch unangenehme Untersuchungen für die Patientinnen und mein Chef sagte damals zu mit, ich sollte mir auf keinen Fall die Gebärmutter rausnehmen lassen wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Natürlich ist das bei Dir jetzt was ganz anderes und Du musst für Dich das Für und Wider abwägen. Ich wünsche Dir alles Gute....
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